Als Sex noch Spaß gemacht hat

Die heißeste Popkultur-Nachricht des noch jungen Jahres macht uns endlich mal wieder Hoffnung: Der amerikanische Sender HBO plant eine Fortsetzung seiner, und hier passt das Wort ausnahmsweise mal, Kultserie "Sex and the City". Wir erinnern uns: Von 1998 bis 2004 verfolgten Millionen von Zuschauerinnen und Zuschauern auf der ganzen Welt, wie die vier Mittdreißiger-Frauen Carrie, Miranda, Samantha und Charlotte ihr Singleleben in New York City bestritten – es ging um Frauenfreundschaft, Sex, Männer, Mode und die Frage, wie viel romantische Zweierbeziehung überhaupt noch sein muss. Die Serie erzählte von all dem in einem Ton, den man zuvor im Fernsehen nicht kannte: Tabus wurden gebrochen, böse Witze wurden gerissen, Protagonistinnen waren nicht mehr strahlende Heldinnen – das new golden age of television begann. Die Ankündigung der Fortsetzung lässt das Feuilleton-Herz unserer beiden Podcasts-Hosts jetzt wieder höher schlagen wie sonst nur ein romantisches Abendessen mit Mr. Big. Denn natürlich wollen Ijoma Mangold und Lars Weisbrod wissen: Passt "Sex and the City" noch in unsere Gegenwart? Oder fällt die Serie, wie jetzt schon zu lesen war, inzwischen unten durch, weil sie den aktuellen feministischen und politischen Standards gar nicht mehr gerecht wird? Die beiden ZEIT-Redakteure haben sich in die alten Folgen gestürzt und sind wieder aufgetaucht mit sehr viel Nostalgie im Bauch, ein paar Erkenntnissen und noch mehr Fragen: Sind sie bloß verknallt in Carrie Bradshaw oder wollen sie sein wie diese Frau, die, gespielt von Sarah Jessica Parker, unsere ganze Gegenwart in wenigen Gesten auf den Punkt bringen konnte? Was ist aus der Stadt von damals geworden, seit sich keiner mehr die Mieten leisten kann? Und ist Sex heute überhaupt noch zeitgemäß? Darüber und über vieles mehr sprechen wir in der neuen Folge von "Die sogenannte Gegenwart". Weitere Informationen: Die sechs Staffeln von “Sex and the City” sind bei unter anderem bei Sky zu sehen https://www.werstreamt.es/serie/details/232797/sex-and-the-city/ Außerdem sprechen wir kurz über den ersten Film “Sex and the City: The Movie” https://www.werstreamt.es/film/details/12455/sex-and-the-city-der-film/ (den zweiten Teil verschweigen wir lieber) Das Buch der Fernsehkritikern Emily Nussbaum heißt “I like to watch”, ihren Artikel über “Sex and the City” findet man auch hier im Netz: https://www.newyorker.com/magazine/2013/07/29/difficult-women Das Buch von Peter Praschl über “Sex and the City” ist erschienen bei Diaphanes: https://www.diaphanes.net/titel/sex-and-the-city-1892 Ihren Slogan “Make kin, not babies” erklärt die Feministin Donna Haraway in ihrem Buch “Unruhig bleiben”: https://www.zeit.de/2018/26/donna-haraway-biologin-feministin-familie-tiere-technik

Om Podcasten

Was verraten Netflix-Kochshows über unsere Gesellschaft? Ist woke das neue narzisstisch? Und warum trinken jetzt eigentlich alle Ingwershots? Wir sprechen über Phänomene, die unsere Gegenwart ausmachen – die ZEIT-Feuilleton-Redakteure Nina Pauer, Ijoma Mangold, Lars Weisbrod und Apples Sprachassistentin Siri begleiten die Hörerinnen und Hörer durch die Jetztzeit. Dieser Podcast wird produziert von Pool Artists. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo