Gefürchtet und gebraucht – Problembär Russland
Der Dissident Alexey Nawalny befindet sich im Hungerstreik aus Protest gegen seine Haftbedingungen in Russland. Zugleich bestellt Bayern dort im großen Stil den Impfstoff Sputnik. An der Grenze zur Ukraine wird seit Wochen ein riesiges Militärlager aufgebaut. Zugleich kämpfen deutsche Politiker weiter für die Erdgas-Pipeline Nord Stream 2. Seit jeher ist Russland der Nachbar, den man abwechselnd verflucht, vielleicht sogar fürchtet, weil er schon mal über den Zaun droht. Und dem man dann wieder liebevoll über den gleichen Zaun zuwinkt, weil er einem immer freundlich Zucker leiht, wenn man keinen mehr im Haus hat. Für Deutschland ist Russland ein gefürchteter Kontrahent und ein gebrauchter Partner. Aber wann könnte dieses ambivalente Verhältnis kippen? Wenn jetzt doch ein Krieg um die Ukraine ausbricht? Oder erst, wenn Nord Stream 2 endlich gebaut ist, und Putin uns dann aus einer Laune heraus den Hahn abdreht oder die USA ihre Truppen abziehen? Wie abhängig dürfen und wollen wir sein vom Problembären Russland?