Ein Superspreader-Thanksgiving?

Mit Thanksgiving beginnt in den USA die Feiertagssaison. Das Fest ist für nicht wenige US-Amerikanerinnen und -amerikaner fast wichtiger als Weihnachten. Es ist eine Chance, die Familie zu sehen, ein langes Wochenende miteinander zu verbringen. Millionen reisen kreuz und quer durch das Land, Flugpreise sind normalerweise astronomisch hoch. Doch die Corona-Pandemie hat auch das verändert. Die Zahlen in den USA steigen wieder dramatisch an, mehr als 12,5 Millionen Menschen sind bereits infiziert, mehr als eine Viertelmillion Menschen ist an den Folgen des Coronavirus gestorben. Das Center for Disease Control hat daher in diesem Jahr alle Bürger dazu aufgerufen, das Reisen zu Thanksgiving zu vermeiden. Dennoch sind am Wochenende vor dem Fest an diesem Donnerstag mehr als zwei Millionen Menschen im Land geflogen. Im Vergleich zu den Vorjahren ist das zwar deutlich weniger, inmitten einer Pandemie aber zu viel, sodass viele fürchten, dass Thanksgiving zum Superspreaderevent werden könnte. Unterdessen sind immer noch mehr als elf Millionen Menschen im Land ohne Job, viele können sich nicht ihren normalen Supermarkteinkauf leisten, geschweige denn einen Truthahn. Mehr als 26 Millionen Erwachsene sagen laut Daten, die die "Washington Post" zitiert, sie hätten nicht genug zu essen. Und die Politik? US-Präsident Donald Trump kümmert sich nicht um die Pandemie, der gewählte Präsident Joe Biden hat noch nicht die Macht, dies zu tun. Im US-Podcast sprechen wir darüber, wie es den Menschen im Land geht, wie Sport und Kultur mit der Pandemie umgehen und wie die Machtübergabe im Weißen Haus läuft. Und im Get Out: Empfehlungen für das Kennedy Center (https://www.kennedy-center.org/) und wordsmith.org. "OK, America?" erscheint wöchentlich immer donnerstags. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.

Om Podcasten

Das transatlantische Bündnis steckt in der Krise. Donald Trumps Präsidentschaft hat Spuren hinterlassen. Das Coronavirus verheert die USA. Und Demokraten und Republikaner sind zerstritten wie noch nie. Klaus Brinkbäumer und Rieke Havertz lieben die USA, obwohl sie manchmal an ihnen verzweifeln. Klaus Brinkbäumer ist Programmdirektor des Mitteldeutschen Rundfunks in Leipzig. Er war Chefredakteur des "Spiegel" und berichtete für DIE ZEIT und ZEIT ONLINE aus den USA. Rieke Havertz ist Usa-Korrespondentin von ZEIT ONLINE. Sie reist regelmäßig für Recherchen in die USA. In diesem Podcast sprechen sie über aktuelle Debatten aus den USA und den Wahlkampf 2024. Aber auch über Burger und Basketball, über das Silicon Valley und den Supreme Court, über Drogen und TV. Denn um US-Politik zu verstehen, muss man die Amerikaner verstehen – mit ihren Leidenschaften, Nöten und Eigenarten. Dieser Podcast wird produziert von Pool Artists. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo