Stiche, Schnitte und ein Prozess auf Messers Schneide - Die scharfe Gewalt

Messer, Gabel Scher und Licht - sind für manch erwachsene Hand nichts! In unserer neuen Folge beschäftigen wir uns weiter mit der forensischen Traumatologie. Diesmal dreht sich alles rund um die scharfe Gewalt.  Jährlich obduzieren die Rechtsmedizinerinnen und Rechtsmediziner am Frankfurter Institut etwa 10 Opfer von Tötungsdelikten mittels scharfer Gewalt. Tötungen durch scharfe Gewalt sind in Deutschland keine Rarität, denn angesichts der - glücklicherweise - strengen Auflagen in Bezug auf den Waffenbesitz in Deutschland im Vergleich zu den USA, sind Messer hingegen in jedem Haushalt zu finden.  Wir sprechen über die verschiedenen Todesumstände und -ursachen sowie über die klassischen Verletzungsmuster bei scharfer Gewalt, und wie man erkennen kann, aus welchem Winkel auf das Opfer eingestochen wurde und ob es zu einem Kampfgeschehen kam.  Prof. Verhoff erzählt von Fällen scharfer Gewalt, die sich gerade aufgrund ihrer Brutalität und Emotionsgeladenheit bei ihm eingeprägt haben, und was die grundsätzlichen Herausforderungen bei einer Obduktion (mutmaßlicher) Opfer scharfer Gewalt sind.  Bei der Bewertung von Stich- und Schnittverletzungen muss zudem immer die Möglichkeit einer Selbstbeibringung zur Vortäuschung einer Straftat bzw. eines Suizids in Erwägung gezogen werden. Die maßgebliche Frage hier ist: Handelt es sich bei den Schnitt- und Stichverletzungen um Selbst- oder Fremdbeibringung?Welche maßgeblichen Hinweise für das jeweils eine oder andere sprechen und warum der wissenschaftliche (objektive) Blick das (mediale) Bauchgefühl immer überwiegen sollte, klären wir am Fall des ehemaligen ARD-Wetter-Moderators Jörg Kachelmann. 

Om Podcasten

In Rechtsmedizin - Dichtung und Wahrheit klären Prof. Marcel Verhoff vom Universitätsklinikum Frankfurt und Vanessa Nischik zum einen die Klischees auf, die der Rechtsmedizin als solche und dem Beruf Rechtsmediziner anhaften und geben zum anderen einen realen Einblick in den Alltag eines Rechtsmediziners. Sie sprechen über Erfahrungen, Emotionen, Gerichtsprozesse und natürlich über wahre Fälle.