Der Hamburger Dom 1924

Zwar besitzt Hamburg seit 1995 auch wieder eine Kirche namens St.-Marien-Dom. Wenn vom Hamburger Dom die Rede ist, meint das jedoch weiterhin, ganz anders als in allen anderen Städten, ein denkbar weltliches Phänomen, nämlich das berühmte Volksfest, das heutzutage sogar gleich dreimal jährlich auf dem Heiligengeistfeld gefeiert wird. Seine Wurzeln reichen angeblich bis ins 11. Jahrhundert zurück, als man es wegen des berüchtigten Hamburger Schietwetters Gauklern und Händlern tatsächlich erlaubte, die heiligen Hallen des Vorgängerbaus von St. Marien für ihren ‘Jahr-Markt‘ zu nutzen. Viele Jahrhunderte, bis zu dessen Abriss 1804, blieb der Dom im Dom – angesichts der Menschenmassen und großdimensionierten Fahrgeschäfte, die der Hamburgische Correspondent gut einhundert Jahre später, am 1. Dezember 1924, auf dem Hamburger Dom zu Gesicht bekommt, eine fast skurrile Vorstellung. Frank Riede hat sich für uns in den Budenzauber gestürzt.

Om Podcasten

Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.