Der Prince of Wales muss auf Weltreise

Die Repräsentationsaufgaben britischer Monarchen und ihrer Thronfolger sind enorm und waren das auch schon vor einhundert Jahren. Das Empire, über das sie, nun ja, herrschten, war seinerzeit bekanntlich noch bedeutend größer und es zu bereisen, gestaltete sich erheblich beschwerlicher. Um diese Pflichten dem Prince of Wales, bei dem es sich um den späteren Kurzzeitregenten Edward VIII. handeln muss, dennoch so angenehm wie möglich zu gestalten, hatte man den weltkriegserprobten Schlachtkreuzer Repulse mit allerlei mondänen Extras versehen. Der Berichterstatter des Hamburger Anzeigers ist in seinem Artikel vom 15. April 1925 dennoch voll des Bedauerns für den als Lebemann geltenden Prinzen im Angesicht einer ihm bevorstehenden Weltreise. Und er sollte in seiner Einschätzung Edwards tatsächlich recht behalten: Nach nur wenigen Monaten im „Amt“ verzichtete dieser 1936 auf die Krone, heiratete eine Bürgerliche und zog sich in sein geliebtes Paris zurück, von dem auch hier schon die Rede ist. Es liest Rosa Leu.

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