Mit dem Fackelzug zu Hindenburg

Auf dem Gut seiner Schwiegertochter in Groß Schwülper im Kreise Gifhorn in Niedersachsen weilte Paul von Hindenburg, während die Auszählung der zweiten Runde der Reichspräsidentenwahl lief, und erfuhr dort von seinem Wahlsieg. Wie zahlreiche Fans von Hindenburg und Verfechter dessen, wofür er als Kandidat stand, so machte sich auch ein Korrespondent der sich am rechten Rand unseres Zeitungsspektrums befindenden Harburger Anzeigen und Nachrichten auf den Weg nach Groß Schwülper, um dem neuen Präsidenten zu huldigen. Sein Bericht, erschienen am 30. April 1925, ist voller nationalen Pathos und schildert, wie die Menschen zu einem Fackelzug zusammenfanden und an Hindenburg vorbeidefilierten. Uns wird, wenn wir Frank Riede lauschen, klar, dass die unsäglichen Fackelzüge der Nationalsozialisten eine lange Tradition hatten, und auch, warum sie heute nicht mehr zum Repertoire politischer Festveranstaltungen gehören.

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Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.