Mit einem Schmugglerschiff in Skandinavien

Dass Prohibition nicht die Volksgesundheit, sondern langfristig vor allem den Schmuggel aufblühen lässt, zählt heute weithin zu den gesicherten empirischen Erkenntnissen. In den 1920er Jahren befanden sich nicht nur die USA noch mitten in diesem Experiment; auch in Nordeuropa galten damals vielerorts drakonische Alkoholgesetze. Diese zu umgehen, erfahren wir aus einem Artikel in den Altonaer Neuesten Nachrichten vom 17. März 1925, hatten sich in benachbarten Ländern ganze Industrien ausgebildet, die offenbar zahlreiche Menschen ernährten. Wegen seines großen Hafens und seiner geographischen Nähe spielte Hamburg bei der illegalen Versorgung Skandinaviens mit Spirituosen eine besonders wichtige Rolle. Zahllose Schiffe liefen hier ständig zu diesem Zweck aus und nahmen undercover in Ausnahmefällen offensichtlich auch mal abenteuerlustige Journalisten mit. Deren Seenmannsgarn spinnt für uns Frank Riede.

Om Podcasten

Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.