# 135 Der Tag, an dem... Hamburg zur Walfang-Hochburg wurde

Mit Walfang haben sich Hamburger Reeder 250 Jahre dumm und dämlich verdient. Die Gefahr für die Seeleute, die Reise ins nördliche Eismeer nicht zu überleben, war zwar groß. Aber wegen der hohen Gewinnaussichten gingen viele dieses Risiko ein. Das Walöl, das in den Trankochereien St. Paulis gewonnen wurde, war der Schmier- und Brennstoff einer ganzen Epoche und entsprechend begehrt. Die Geschichte des Hamburger Walfangs beginnt am 21. April 1643. An diesem Tag erteilt der dänische König Christian IV. dem Hamburger Reeder Johann Been das Privileg, in dänischen Gewässern vor Grönland und Spitzbergen Jagd auf Wale und Robben zu machen. Zwischen 1669 und 1862 laufen Hamburgs Walfangschiffe 6000 Mal aus. Das fetteste Jahr ist 1673, als 53 Schiffe 589 Meeresgiganten erlegen. Vor allem auf den Grönlandwal haben es die Walfänger abgesehen. Er wird bis zu 18 Meter lang und wiegt so viel wie 20 Elefanten. Weil er ein langsamer Schwimmer ist, ist er leichte Beute.

Om Podcasten

„Der Tag, an dem …“ ist seit einigen Jahren die erfolgreichste Serie der Hamburger Morgenpost. MOPO-Chefreporter Olaf Wunder berichtet über die Tage, die Hamburgs Stadtgeschichte prägten. Das Spektrum der Serie ist breit und reicht von Hamburger Persönlichkeiten, großen Bränden und außergewöhnlichen Wetterereignissen über spektakuläre Verbrechen bis zur Verkehrs- und Baugeschichte sowie der älteren und jüngeren Hamburger Politik. Und so groß wie das Interesse der Hamburger an der Geschichte ihrer Stadt, so gewaltig ist auch das Echo bei den Lesern. Wegen des großen Erfolgs werden Teile der Serie nun auch als Podcast – gelesen vom Autor Olaf Wunder selbst – veröffentlicht.