"Damaskus und Jerusalem sind Kulturerbe."

Nazmi Al Jubeh, geboren 1955 in der Altstadt von Jerusalem, ist einer der besten Kenner der Zeit der Umayyaden. Diese herrschten aus Mekka zu seinen besten Zeiten über ein Reich, das vom Indus bis nach Marokko reichte, vom Mashrek, wo die Sonne aufgeht, bis zum Maghreb, wo die Sonne untergeht. Sie hinterließen im ganzen Nahen Osten bedeutende kunsthistorische und architektonische Spuren. So z.B. den Felsendom in Jerusalem oder die Umayyaden-Moscheen in Damaskus und Aleppo, Gebäude, die UNESCO-Weltkulturerbe sind. Der Krieg in Syrien hat viele dieser Baudenkmäler beschädigt oder zerstört. - Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Nazmi Al Jubeh, zum Zeitpunkt der Aufnahme Kunsthistoriker der Bir-Zeit Universität in Ramallah über die verheerenden Auswirkungen der Unruhen im Nahen Osten auf das Kulturerbe der Menschheit - Diese Sendung vom 19. Mai 2016 ist Teil des zeit- und kulturhistorischen Archivs von oe1.ORF.at.

Om Podcasten

Am 29. November 1947 beschloss die UN-Generalversammlung die Teilung Palästinas in einen arabischen und einen jüdischen Staat. Am 14. Mai 1948 proklamierte der jüdische Politiker David Ben-Gurion, Vorsitzender des Jüdischen Exekutivrats in Palästina, die Unabhängigkeitserklärung im Stadtmuseum von Tel Aviv und rief damit den Staat Israel aus. Zahlreiche Kriege und Aufstände später ist die Ausrufung des Kriegszustands in Israel nach den Raketenangriffen der palästinensischen Hamas das jüngste Kapitel in einem schier ausweglos erscheinenden Konflikt.