"Jesus war ein palästinensischer Jude."

Zum Zeitpunkt des Gesprächs war Mitri Raheb evangelischer Pfarrer. Aber nicht irgendwo, sondern in der Geburtsstadt Jesu, in Bethlehem. Er ist Palästinenser unter israelischer Besatzung und evangelischer Christ unter der Hamas und einer zunehmenden islamisch-religiösen Radikalisierung. Und er ist ein Intellektueller, der sich mit den Mitteln seines Denkens von allem, was um ihn herum passiert, ein Bild machen, es verstehen will. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz spricht er über sein intellektuelles und politisches Bemühen, seine Identität nicht zu verlieren und trotz Besatzung weiterhin an die Möglichkeit von Freiheit zu glauben. Diese Sendung vom 19. Juni 2015 ist Teil des zeit- und kulturhistorischen Archivs auf oe1.ORF.at.

Om Podcasten

Am 29. November 1947 beschloss die UN-Generalversammlung die Teilung Palästinas in einen arabischen und einen jüdischen Staat. Am 14. Mai 1948 proklamierte der jüdische Politiker David Ben-Gurion, Vorsitzender des Jüdischen Exekutivrats in Palästina, die Unabhängigkeitserklärung im Stadtmuseum von Tel Aviv und rief damit den Staat Israel aus. Zahlreiche Kriege und Aufstände später ist die Ausrufung des Kriegszustands in Israel nach den Raketenangriffen der palästinensischen Hamas das jüngste Kapitel in einem schier ausweglos erscheinenden Konflikt.