Ist "woke" das neue "narzisstisch"?

Dieses Buch wird eine Jugendbewegung auslösen, freuen sich die einen. Dieses Buch nervt einfach nur komplett, jammern die anderen. In "Allegro Pastell" von Leif Randt fahren sorglose Millennials im Tesla durch die Gegend, und wenn sie mal in Stimmung kommen wollen, nehmen sie gut dosiert Ecstasy oder spielen gleich Badminton. Das einzige Problem, was die Helden des Romans noch plagt: Sie sind so sensibel für alle Schwingungen der Gegenwart, dass sie sich fortlaufend gestochen scharf selbst dabei beobachten, wie sie leben – und selbst den Kontrollverlust noch unter Kontrolle kriegen. Sind diese 288 Seiten jetzt genial oder bloß ein bisschen langweilig? Auf jeden Fall kommt "Allegro Pastell" der Gegenwart ziemlich nah, finden Ijoma Mangold und Lars Weisbrod – und haben den Roman deswegen zum Thema der allerersten Folge des neuen Feuilleton-Podcasts "Die sogenannte Gegenwart" gewählt. Sie lassen sich die besten Stellen von Apples Sprachassistentin Siri vorlesen und bald wird klar, worum es hier eigentlich geht: die politische Gegenwart. Denn zeigen Leif Randts Figuren nicht vor allem, dass links sein und "woke" sein heute vor allem eins heißt – man darf endlich hemmungslos narzisstisch daherreden? Die beiden Feuilletonisten streiten über diese und andere Fragen, außerdem erzählt Lars Weisbrod, warum er auch so gern Elektroautos fährt, und Ijoma Mangold sagt den Tesla-Börsenkurs voraus.

Om Podcasten

Was verraten Netflix-Kochshows über unsere Gesellschaft? Ist woke das neue narzisstisch? Und warum trinken jetzt eigentlich alle Ingwershots? Wir sprechen über Phänomene, die unsere Gegenwart ausmachen – die ZEIT-Feuilleton-Redakteure Nina Pauer, Ijoma Mangold, Lars Weisbrod und Apples Sprachassistentin Siri begleiten die Hörerinnen und Hörer durch die Jetztzeit. Dieser Podcast wird produziert von Pool Artists. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo