Igor Levit

Die FAZ wusste schon 2010, dass „er einer der großen Pianisten dieses Jahrhunderts“ werden würde. Da war er gerade mal 23 und hatte noch nicht mal sein Konzertexamen gemacht. Inzwischen ist Igor Levit – 1987 in Nischni Nowgorod geboren, mit acht Jahren nach Deutschland gekommen – einer der bekanntesten klassischen Musiker weltweit. Seine CDs mit Werken von Beethoven, Bach oder auch dem zeitgenössischen Komponisten Frederic Rzewski sind oft ehrgeizige Projekte. Und seine Auftritte in den wichtigsten Konzertsälen der Welt sind meist proppevoll. Dabei ist Igor keiner, der sich, wie es das Klassik-Klischee will, im Elfenbeinturm sitzt. Sondern einer, der sich auf Twitter auch schon mal mit einem AfD-Politiker anlegt, der mit einem Freund nach Idomeni geht, um etwas über die Situation Geflüchteter zu lernen. Mit Christian Möller ist er durch sein Wohnviertel in Berlin spaziert. Die Suche nach einem Café mit freien Plätzen gestaltete sich schwierig. „Aber ich bin eh nicht so ortsaffin“, sagt Igor. „Sondern menschenaffin.“

Om Podcasten

Interviews mit Musikern, Schriftstellern, Künstlern und Philosophen finden viel zu oft in sterilen Hotellobbys oder öden Büros statt. Man sitzt sich den Hintern platt und knabbert trockene Kekse. Also sagt sich der Kölner Radiojournalist Christian Möller: Rausgehen! Rumlaufen! Reden! An Orten, die mit den Interviewpartnern zu tun haben: Wohnviertel, Geburtsstadt, Lieblingsplatz. Denn die guten Gedanken kommen im Gehen. | Eine Produktion von Viertausendhertz.