Episode 031: Ein einsamer Ort (In a Lonely Place), 1950

Humphrey Bogart gab mehrfach den Sam Spade, eine der wichtigsten Figuren des Film Noir und der Inbegriff des coolen Zynikers. Sein Dixon Steele hier in IN A LONELY PLACE funktioniert scheinbar genauso, nur ist die Coolness des in einen Mord verwickelten Drehbuchautors Fassade, der Zynismus Zeichen von krankhaftem Verhalten und mehr Selbstzerstörung, als Schutz vor der Welt. Nicholas Ray konstruiert um ihn herum einen cleveren, düster-traurigen Abgesang auf die amerikanische Nachkriegsgesellschaft und stemmt sich regelrecht gegen die Konventionen des klassischen Hollywood, ohne aber mit ihm zu brechen. Wir reden über die narrative Konstruktion, A- und B-Plot oder aber irgendwann den Protagonisten zu wechseln, unterhalten uns über die Noir-Elemente und ihre radikale Verwendung und wie der Film zwar ein Melodram ist, das Melodramatische aber auf eine meta-fiktionale Ebene verschiebt.

Om Podcasten

Jeden Monat erscheinen frisch aufbereitete Klassiker und vergessene Filmperlen auf Blu-ray, zumeist bei mit Herzblut kuratierten Reihen von Boutique-Labels. Knut Brockmann und Jochen Ecke picken sich die Werke heraus, die sie besonders interessant finden, und sie reden darüber: über die Form, die filmhistorische Einordnung und filmische Besonderheiten.