Episode 051: Drunken Master - Sie nannten ihn Knochenbrecher (Zui quan), 1978

Ist das noch mein Wong Fei-Hung? Das dürften sich Kinozuschauer in Hongkong gefragt haben, als Yuen Woo Pings DRUNKEN MASTER 1978 ins Kino kam. Jackie Chan spielt den edlen Kung Fu-Helden als jugendlichen Slapstick-Schwerenöter, der keine Lust hat, seinem Vater, dem Martial Arts-Patriarchen, zu gehorchen. Jackie Chans Wong Fei-Hung setzt sich zwar für die Schwachen ein, aber stellt auch aufs unverschämteste schönen Frauen nach, wann immer er kann. Entsprechend muss Wong Fei-Hong nach alter Väter Art vom gestrengen Meister Beggar So ordentlich zur Brust genommen werden. Zum Vergleich: Wong Fei-Hung war in früheren Filmen der strahlende, moralisch über jeden Zweifel erhabene Held. Wir unterhalten uns darüber, wie Jackie Chan hier vom mäßig erfolgreichen Bruce Lee-Klon zu, nun ja, Jackie Chan wird: indem er zusammen mit dem großen Choreographen Yuen Woo Ping Slapstick und die Akrobatik der Peking-Oper in den Kung Fu-Film trägt zum Beispiel. Knut teilt sein reichhaltiges Wissen über das Hongkong-Kino: über Publikumserwartungen und die Kampfchoreographie als lesbare, dramatische Szene, Jackie Chans Rollengeschichte und die Kameraarbeit, die vor allem auf eines aus ist: die Stunts gut aussehen zu lassen. Jochen lauscht andächtig und lernt viel.

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Jeden Monat erscheinen frisch aufbereitete Klassiker und vergessene Filmperlen auf Blu-ray, zumeist bei mit Herzblut kuratierten Reihen von Boutique-Labels. Knut Brockmann und Jochen Ecke picken sich die Werke heraus, die sie besonders interessant finden, und sie reden darüber: über die Form, die filmhistorische Einordnung und filmische Besonderheiten.