Episode 122: Near Dark, 1987

Als hätten John Ford und Howard Hawks zusammen einen Vampirfilm gedreht: Kathryn Bigelows NEAR DARK handelt von der Weite des Mittleren Westens, eingefangen in maximal horizontal komponierten Bildern. Nur ist diese Weite bei Bigelow kein Versprechen oder Manifest Destiny, sondern immer wieder Ausdruck eines Verlorenseins. Bigelow zeigt uns mit Ford‘schen und Hawks’schen Methoden fast nur Ödland und postindustriellen Niedergang. Die Verlorenen in diesen Landschaften: eine Bande von Vampiren, die mordend durch die Käffer ziehen. Unsere Orientierungsfiguren sind dabei Caleb (Adrian Pasdar), gerade erst zum Vampir geworden, und Mae (Jenny Wright). Wir reden darüber, wie Bigelow die üblichen Vampir-Topoi in die Gegenwart der 80er hebt. Und wie das vermeintliche Happy Ending des Films erst als wirklicher Anfang des Grauens gelesen werden kann.

Om Podcasten

Jeden Monat erscheinen frisch aufbereitete Klassiker und vergessene Filmperlen auf Blu-ray, zumeist bei mit Herzblut kuratierten Reihen von Boutique-Labels. Knut Brockmann und Jochen Ecke picken sich die Werke heraus, die sie besonders interessant finden, und sie reden darüber: über die Form, die filmhistorische Einordnung und filmische Besonderheiten.