Episode 137: Shining (The Shining), 1980

Man kann Stephen King ja ein bisschen verstehen: da kommt Stanley Kubrick daher, besorgt sich die Rechte für Kings The Shining - und macht dann auf Schritt und Tritt klar, dass er eigentlich keinen Horrorfilm drehen will. Dummerweise ist Horror aber das Genre des Romans. Woran wir diese steile These festmachen? Etwa daran, dass Jack Nicholson und Kubrick wohl abgemacht haben, dass Nicholsons Jack Torrance kaum Entwicklung durchmachen soll. Stattdessen ist von Anfang an klar, dass dieser Mann gewalttätig wird. Er ist der archetypische Vater, der wiederholt, was sein Vater davor gemacht hat: sein Kind misshandeln. Genau dieser Wiederholungszwang interessiert Kubrick - sein The Shining ist ein durch und durch psychoanalytischer Film. Und die Geister nur ein Ausdrucksmittel, um das Unbewusste sichtbar zu machen.

Om Podcasten

Jeden Monat erscheinen frisch aufbereitete Klassiker und vergessene Filmperlen auf Blu-ray, zumeist bei mit Herzblut kuratierten Reihen von Boutique-Labels. Knut Brockmann und Jochen Ecke picken sich die Werke heraus, die sie besonders interessant finden, und sie reden darüber: über die Form, die filmhistorische Einordnung und filmische Besonderheiten.