"Mein Meister Ferdinand Bustin" - #22ESD - Lesung

Dies ist ein Text von Sepp Pauli über den Vater von Siegried Bustin. Der Elektromeister, ein Tutzinger Original, schrieb ihn vermutlich in den 1970er Jahren. Später, nach Sepp Paulis Tod, wurde er in den Tutzinger Nachrichten in der Rubrik "Wie es früher war" in der Ausgabe Mai/Juni 1991 veröffentlicht. Ich bekam den Text von der Tutzinger Stadtarchivarin, nachdem ich nach Dokumenten zur Familie Bustin gefragt hatte. Ein Volltreffer, denn als ich zusammen mit dem Fotografen Tim Hoppe 2004 Siegfried Bustin im Hogar Hirsch in San Miguel, Argentinien besuchte, holte er sofort ein Heftchen über sein Heimatdorf Tutzing hervor, um es uns zu zeigen. Darin: genau dieser Text von Sepp Pauli: "Mein Meister Ferdinand Bustin". Carsten und iich wollten den Text für den Podcast so nutzen, als hätten wir Sepp Pauli interviewt. Carsten fragte unseren Kollegen Henrik Hanses, ob er ihn einsprechen würde. Das hat er gemacht und wir sind begeistert. Weil der Text aber sehr lang ist, haben wir beschlossen, ihn in Folge 21 nur auschnittsweise zu nutzen und das Audio dann in Folge 22 in der gesamten Länge zu veröffentlichen: ein Text, der die alten Zeiten lebendig macht.

Om Podcasten

"Wir können doch nichts dafür. Deutsch ist und bleibt unsere Muttersprache." In San Miguel, einem Ort nördlich von Buenos Aires, steht das Hogar Adolfo Hirsch, das Altenheim der Deutsch sprechenden Juden Argentiniens. Ungefähr 170 alte Menschen leben hier, inmitten eines großzügigen blühenden Parkgeländes. Alle sind Einwanderer der ersten Generation. Sie sind in Deutschland, Österreich oder Ungarn geboren und ihre Lebensgeschichten sind bis heute eng mit Deutschland verknüpft, mit dem Deutschland der Nazizeit. Wir haben 49 von ihnen besucht, um mehr über ihr Leben zu erfahren. Einige haben wir in ihren Zimmern aufgesucht, andere im Park getroffen oder in der Stadt. Hier erzählen 49 Männer und Frauen von ihrer Emigrationsgeschichte, ihrem Verhältnis zu Argentinien und ob sie je darüber nachgedacht haben, wieder in Deutschland zu leben. Die Initiatorin des Projektes, Corinna Below (Journalistin) spricht in diesem Podcast mit ihrem Freund und Kollegen Carsten Janz über die Schicksale der Vertriebenen. Dazu sind Gäste geladen, Experten aber auch Verwandte oder Zeitzeugen. Und auch aktuelle politische Entwicklungen werden hier besprochen. Gegen das Vergessen.