32: Fiktionen von Alltagsherrschaft. Jan-Henrik Witthaus über das Kasseler DFG-Projekt „Kleine Souveränität"

Die sozialen Ungleichheiten und nicht selten prekären Formen von Staatlichkeit in Lateinamerika haben im Laufe der Geschichte und bis heute zur Ausprägung vielfältiger Formen alternativer Souveränität geführt. Jan-Henrik Witthaus, Professor für spanische Literaturwissenschaft an der Universität Kassel, untersucht im Rahmen eines DFG-Forschungsprojekts mit seinem Team solche Phänomene einer „kleinen Souveränität“ anhand lateinamerikanischer Prosa-Texte, in denen Herrscher:innen des Alltags auftreten, die in ihren zunächst überschaubaren Wirkungsfeldern – wie dem Büro oder dem Drogenhandel – den Einfluss staatlicher Macht und Kompetenzen zurückdrängen. Interview: Benjamin Loy

Om Podcasten

Fabulari ist ein 14-tägig erscheinender Wissenschaftspodcast von Teresa Hiergeist, Alex Lachkar, Benjamin Loy und Stefanie Mayer zu aktuellen Forschungsthemen aus dem Bereich der romanischen Literaturen, Medien und Kulturen. Er bietet Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Qualifikationsniveaus – jenseits von Tagungen und Kongressen, Buch- und Zeitschriftenpublikationen – einen alternativen Raum, um von der thematischen, perspektivischen und methodischen Vielfalt der Romanistik im 21. Jahrhundert Zeugnis abzulegen, die politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Relevanz ihres Zugangs herauszustellen, die Begeisterung für ihre Arbeit zum Ausdruck zu bringen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Fabulari richtet sich an Romanist:innen und Studierende ebenso wie an eine interessierte Allgemeinheit von Kulturtreibenden, Aktivist:innen, Literaturliebhaber:innen oder Filmgeeks.