#30 Zweitzeugen gegen Rassismus
Was passiert eigentlich, wenn keine Überlenden des Holocaust mehr da sind? Wer erzählt ihre Geschichten weiter? «Jeder, der einem Zeugen zuhört, kann selbst zum Zeugen werden», so der Holocaust-Überlebende Elie Wiesel. Seine Aussage ist die Basis für die Arbeit des Vereins Zweitzeugen e.V.: Mit digitalen und analogen Bildungsprojekten erzählen haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen die Lebensgeschichten von Zeitzeug*innen des Holocaust weiter. Die Gespräche mit den Überlebenden konzentrieren sich dabei nicht nur auf die Zeit der Verfolgung, sondern vor allem auch auf das, was davor und danach war: Ihre Kindheit, Träume und Visionen, und die Kraft, nach dem Erlebten weiterzuleben. Denn ganz wichtig ist dem Verein, dass Menschen, die lange nicht als solche gesehen und behandelt wurden, ihre Würde wiedererlangen. Mit Workshops, Magazinen und Ausstellungen vermittelt der Verein diese Geschichten vor allem Kindern und Jugendlichen und sensibilisiert sie so für Antisemitismus und Antirassismus. Der Podcast FAIR sprach mit Janika Raisch, die als junge Ehrenamtliche beim Verein Zweitzeugen e.V. einstieg und mittlerweile das Team der Zeitzeug*innen leitet und den Kontakt zu ihnen herstellt und aufrecht erhält. Moderation und Redaktion: Katharina Welp