Bonita Mersiades: Die FIFA-Whistleblowerin über die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022
Sonderausgabe zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar Wie konnte es passieren, dass das größte Sportereignis der Welt in einem kleinen Wüstenstaat stattfindet? Für die Pro7 Doku “Das Milliardenspiel” wurden spannende Gäste zu dieser und vielen weiteren Fragen rund um die WM interviewt. Die Doku wurde am 7.11. ausgestrahlt, allerdings nur mit kleinen Ausschnitten der Interviews. Mit freundlicher Unterstützung von Pro7 können wir alle Interviews in voller Länge bei Football For Future zeigen. Heute zu Gast: FIFA-Whistleblowerin Bonita Mersiades Sie hat 2010 selbst versucht, die Weltmeisterschaft ins eigene Land zu holen - nach Australien. In ihrem Buch “Whatever it takes” gibt sie Einblicke hinter die Kulissen der FIFA rund um die Vergabe. Mit unserem Host Benjamin Adrion spricht sie über die Machenschaften und ihre eigene Erfahrungen mit der FIFA rund um die WM Vergabe. Seit ihrer Kindheit ist Bonita Mersiades mit dem Fußball verbunden. Als Spielern, als “Fußballmama”, und heute als Ehrenamtliche in verschiedenen Fußballorganisationen und Clubs. Durch ihr Engagement wurde sie Teams Operation Manager der Australischen Nationalmannschaft der Männer. Ein wenig später wurde sie zum Head of Corporate and Public Affairs bei Football Australia befördert und war eine der Verantwortlichen, die die WM nach Australien holen sollte. Damals wollte Bonita nicht in den Vergabeprozess involviert sein, denn sie ahnte, dass es nicht um Werte ging, wenn die FIFA involviert ist. Und wenn es dann noch um die Vergabe von gleich zwei Weltmeisterschaften geht, sei es eine perfekte Vorlage für Korruption und fragwürdige Geschäfte. Um die WM ins eigene Land zu holen, wären offizielle Bewerbungsunterlagen eher unwichtig. Entscheidend sei es, internationale Berater, welche gute Kontakte zu Mitgliedern des Exekutivkomitees der FIFA haben, auf die eigene Seite zu holen. Und das ließen sich die Berater teuer bezahlen. Insgesamt 15 Millionen australische Dollar gab Australien für die Berater aus. Und insgesamt 50 Millionen Euro ließ Australien für die Bewerbung fließen. Dennoch wurde die WM nicht an Australien vergeben. Darüber hinaus sprechen die beiden über folgende Themen: - Politics of football - Warum sich Australien für die Austragung bewarb - Das Team rund um die Bewerbung - Eine Liste mit Forderungen der Berater, welche nicht an die Öffentlichkeit geraten sollte - Die Fußballkultur des FIFA Exekutiv-Komitee - Wie man die Stimmen des Kommitees bekommt - Die Vergaben der Weltmeisterschaften in 2006 und 2010 - Katars Strategie und der “Platini Block” - Das entscheidende Meeting mit Frankreichs Präsident Sarkozy und Platini - Bonitas Ausstieg und der Preis des Whistleblwoings - Die Rolle und das Potential der Fußballfans FOOTBALL FOR FUTURE ist eine Produktion von Viva con Agua mit freundlicher Unterstützung von Maniac Studios. FOOTBALL FOR FUTURE wird präsentiert von der UmweltBank. Mehr Infos zur UmweltBank unter umweltbank.de/footballforfuture. Alle Informationen rund um den Podcast hier!