#002 »Keine Zeit mehr für analog. Das Greifbare im fotografischen Bild«

Prof. Birthe Piontek. Emiliy Carr Universität in Vancouver (Kanada). Im zweiten Podcast: Fotografie Neu Denken hat Andy Scholz Prof. Birthe Piontek zu Gast, die seit 2019 Professorin für Fotografie an der Emiliy Carr Universität Vancouver ist. In ihrer Arbeit erforscht sie die Beziehung zwischen Erinnerung und Identität. Ihre Arbeiten werden international in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, sind unter anderem in der Sammlung des Museums of Contemporary Photography in Chicago zu finden und erscheinen regelmäßig in internationalen Magazinen. Birthe Piontek arbeitet als Professorin für Fotografie an der Emily Carr Universität in Vancouver und studierte gemeinsam mit Andy Scholz in Essen Fotografie. Allein das macht sie für diesen Podcast mehr als interessant. »Birthe Piontek Bilder berühren auf eine indirekte Weise. Sie wirken wie eine Skulptur, wie ein ungelenker Tanz, wie eine ungewollte Bewegung – wie etwas, das nicht ganz richtig erscheint. Es wird etwas spür- und greifbar, was wir nicht formulieren oder in Worte fassen können. In dem Podcast-Interview, das ich Ende Mai mit ihr führte, spricht sie selber davon, dass sie durch Fotografie ihre Sicht auf die Welt greifbar machen möchte und dass sie die Momente der Sperrigkeit und der Unheimlichkeit interessieren. Damit deutet sie genau das an, was die Stärke ihrer Arbeiten ausmacht. Etwas haptisch (greifbar) werden zu lassen in einem zweidimensionalen Bild.« Andy Scholz, Juni 2020 https://www.birthepiontek.com Birthe Piontek wurde 1976 geboren, studierte an der Folkwang Universität der Künste in Essen, ehemals Universität Gesamthochschule Essen und wurde 2019 als Professorin für Fotografie an die Emily Carr Universität für Kunst und Design in Vancouver berufen. Sie lebt und arbeitet seit 2004 in Vancouver (Kanada). »In ihrer Arbeit erforscht sie die Beziehung zwischen Erinnerung und Identität. Sie beschäftigt sich insbesondere mit der weiblichen Identität und wie diese in unserer Gesellschaft sichtbar ist. Ihr künstlerischer Schwerpunkt liegt auf der Fotografie. Sie nutzt aber auch andere Kunstformen wie Installation, Skulptur und Collage, um grundsätzlich zu untersuchen, inwieweit komplexe Identitäten visualisiert werden können.« (Artist statement. Zitat von ihrer Webseite. Übersetzung: Andy Scholz) Ihre Arbeiten werden international in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, sind unter anderem in der Sammlung des Museums of Contemporary Photography in Chicago zu finden und erscheinen regelmäßig in internationalen Magazinen. Ihre Arbeit »The Idea of North« erhielt den »Critical Mass Buch Preis«, die Serie »Abendlied« wurde 2018 mit dem »Edward Burtynsky Award« ausgezeichnet. Beide Projekte sind als Fotobücher im Handel erhältlich. Ein Auszug aus ihrer Arbeit wird in der großen Hauptausstellung HÖHER SCHNELLER WEITER im Kunst- und Gewerbeverein Regensburg vom 22. Oktober bis 15. November 2020 zu sehen sein. Link zum Festival Fotografischer Bilder: https://festival-fotografischer-bilder.de Save the Date: 22. Oktober bis 15. November 2020 Festival Fotografischer Bilder Regensburg Der Podcast ist eine Produktion von Studio Andy Scholz 2020 und das »Festival Fotografischer Bilder« ist eine Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Regensburg.

Om Podcasten

Fotografie Neu denken. Der Podcast. Von Andy Scholz. Der fotophilosophische Podcast über die kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung von fotografischen Bildern heute. Der Audio-Podcast über die Bedeutung von fotografischen Bildern in unserem Alltag. Andy Scholz spricht mit Menschen darüber, warum und was sie fotografieren und wieviel. Was die Fotografie und das fotografische Bild mit der Kunst, der Gesellschaft und unseren Kindern macht. Und versucht so dieser gegenwärtigen Omnipräsenz nachzuspüren. Regelmäßig, episodisch und direkt aus seinem Studio veröffentlicht Andy Scholz in seinem Podcast »Fotografie Neu Denken« Interviews mit Foto- und Kunstschaffenden, Beiträge über Künstler und Künstlerinnen, sowie Gespräche mit Expertinnen und Experten aus der angewandten und künstlerischen Fotografie, der Fototheorie, der Fotogeschichte. Er lässt Menschen zu Wort kommen, die fotografische Bilder erarbeiten, vermitteln und über sie nachdenken. Menschen aus den Bereichen der Philosophie, Soziologie, Medien-, Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaften. Genauso verschafft er aber auch Menschen Gehör, die einfach nur fotografieren, die das Fotografieren lieben und sich dafür begeistern. Andy Scholz wurde 1971 in Varel geboren. Er studierte Philosophie und Medienwissenschaften an der Universität Düsseldorf, Kunst und Design an der HBK Braunschweig und Fotografie/Fototheorie an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Er ist freier Künstler, Autor und Dozent. Seit 2012 unterrichtet er an verschiedenen Instituten, u.a.: Universität Regensburg, Fachhochschule Würzburg, North Dakota State University in Fargo (USA), Philipps-Universität Marburg, Ruhr Universität Bochum, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg. Seit 2016 ist er künstlerischer Leiter und Kurator vom INTERNATIONALEN FESTIVAL FOTOGRAFISCHER BILDER, das er gemeinsam mit Martin Rosner gründete. Im ersten Lockdown im Juni 2020 begann er mit dem Podcast und seit 2022 ist er Organisationsleiter vom Deutschen Fotobuchpreis, der ins INTERNATIONALE FESTIVAL FOTOGRAFISCHER BILDER in Regensburg integriert wurde. Er lebt und arbeitet in Essen (Ruhrgebiet). https://festival-fotografischer-bilder.de https://deutscherfotobuchpreis.de Was sehen wir eigentlich? Wie spiegelt sich das in der Gesellschaft und dann in künstlerischen Arbeiten wider? Wie gehen Kunstschaffende damit um? Was denken Philosophen und Soziologen darüber? Wie ist der Diskurs in den Medien- und Kulturwissenschaften? Was machen fotografische Bilder mit uns? Alles Fotografische wird ausprobiert, auf die Probe gestellt, erforscht und genutzt. Jede fototechnische Möglichkeit wird zum Werkzeug, Instrument, Material und Rohstoff. Fotografische Ergebnisse sind Inspiration und Wissenschaft. Individuell genauso wie gesellschaftlich. »Es geht ebenso um den Umgang mit, wie um die Benutzung und die Umsetzung von fotografischen Bildern. Der künstlerische Schaffensprozess, die kreative Verwendung von Bildern durch Fotografie. Das Arbeiten am Bild. (Andy Scholz, Juni 2020) Reicht es, etwas zu erklären und zu beschreiben, oder funktioniert ein fotografisches Bild schneller und möglicherweise besser? Dabei spielt dann das Vermitteln eine interessante Rolle. Wie ist eigentlich die didaktische, pädagogische Sichtweise auf das fotografische Bild. Wie steht es um das vermittelte und vermittelnde Bild. Um das kompetente Bild. Um das verantwortungsvolle Bild? Verstehen wir wirklich, was wir auf einem fotografischen Bild sehen? Müssen wir das nicht auch lernen wie unsere Kinder? Oder sind wir schon so lange davon umgeben, sodass wir es spielerisch mitbekommen haben? Es geht uns um das Nachdenken über fotografische Bilder genauso, wie um das Wahrnehmen, das Erarbeiten und das Vermitteln von fotografischen Bildern. Hören und schauen Sie rein. Herzliche Grüße, Ihr Andy Scholz