Kerstin Hoppenhaus über "die Salze der Erde"

P, N und K - das sind die Elementsymbole für drei der wichtigsten Bestandteile unserer Existenz: Phosphor, Stickstoff und Kalium. Letztlich gäbe es ohne Mineralien nichts, auch den Menschen nicht: "Wir sind wandelnde, sprechende Mineralien” (Hoppenhaus). Vieles wird daraus hergestellt, Batterien etwa oder Schwarzpulver. Die Wissenschaftsjournalistin und Biologin Kerstin Hoppenhaus erinnert auch daran, wie mit Hilfe dieser drei Substanzen Mitte des letzten Jahrhunderts entscheidende Verbesserungen in einigen Entwicklungsländern erzielt wurden. Diese "Grüne Revolution” hat aber nicht nur wirtschaftlichen Fortschritt, sondern auch Schäden für die Umwelt mit sich gebracht. Ohne Kunstdünger wäre die Erdbevölkerung wohl nicht zu ernähren. Andererseits greifen wir, wie die Autorin darstellt, damit in die "großen biochemischen Stoffströme der Erde” ein. Mit dem Schicksal der Insel Banaba beleuchtet das Buch auch ein weiteres Kapitel der Kolonialgeschichte: Hoppenhaus erzählt, wie der britische Großindustrielle Lever seinen Reichtum durch rücksichtslosen Abbau von Phosphor gesteigert hat. "Die koloniale Jagd nach den Rohstoffen Phosphor und Kalium verwüstete im Pazifik ganze Landstriche” (Hoppenhaus). Das Buch beleuchtet aber auch Ideen, wie der Mensch besser mit seinen Ressourcen haushalten könnte: Eine Anpassung der globalen Düngepolitik etwa, oder die Frage, ob man natürliche Entitäten nicht zu juristischen Personen mit einklagbaren Rechten machen könnte. Können sich so zum Beispiel die Fische im Pazifik wehren? Moderation: Thomas Bimesdörfer

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