Sebastian Sons: Menschenrechte sind nicht käuflich

Heute startet die Fußball-WM, die uns in vieler Hinsicht irritiert - nicht nur, weil die Jahreszeit ungewohnt für Fußball-Vergnügen scheint und wir statt bei sommerlichen Temperaturen auf der Fan-Meile im (hoffentlich) warmen Wohnzimmer beim Glühwein die Spiele verfolgen - wenn wir das denn überhaupt für vertretbar halten. Ist es nicht unangebracht, ein internationales Fußballfest mit zu feiern, das in einem Land mit massiven Menschenrechtsverstößen stattfindet? Der Autor meint: Ländern wie Katar müsste man anders begegnen. Er sieht eine "Politik des Wegduckens”, die in erster Linie von kommerziellen Interessen getrieben sei. Er meint: Die WM ist eine Möglichkeit, Strategien zu überdenken. Sons: "Nur eine Politik, die einerseits die eigenen Interessen vertritt und andererseits freiheitliche Werte verteidigt, kann glaubwürdig sein, nach innen wie nach außen - Menschenrechte sind weder käuflich noch verhandelbar”. Dr. Sebastian Sons ist Regionalexperte für die arabischen Golfmonarchien und arbeitet als Wissenschaftler beim Center for Applied Research in Partnership with the Orient (CARPO). Er studierte Islamwissenschaft, Neuere Geschichte und Politikwissenschaft in Berlin und Damaskus, absolvierte die Ausbildung an der Berliner Journalisten-Schule und promovierte zu pakistanischer Arbeitsmigration nach Saudi-Arabien.

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