„Wir müssen Kinderbücher umtexten“
Wenn Kinderbücher umgetextet werden, bricht zuverlässig Empörung aus. Dann heißt es schnell, die Kunstfreiheit sei in Gefahr. Ist das wirklich so schlimm, wenn der N***-König in Pippi Langstrumpf in Südsee-König umbenannt wird? Oder in Mary Poppins schwarze Menschen nicht länger grammatikalisch fehlerhaft herumstammeln? Ist das ein Anschlag auf die Sprache? Kritikern geht die Aufregung zu weit. Sie monieren: Erstens: Kinderbücher umzutexten ist eine Frage des Jugendschutzes (und keineswegs neu) Zweitens: Sprachgewohnheiten verändern sich - so auch die literarischen Werke Drittens: Wir verlieren nichts, gewinnen aber viel, wenn wir rassistische Begriffe aus dem Verkehr ziehen. Nicole Diekmann und Stephan Anpalagan diskutieren daher die These: Wir müssen Kinderbücher umtexten.