Ein bisschen tot mit Karosh Taha

Manchmal sind wir ein bisschen tot. Und das bedeutet Glück, schreibt Marguerite Duras. Wir sollten daher über diesen Tod, diese plötzliche Lücke zwischen uns und allem anderen, sprechen, folgert die Schriftstellerin Karosh Taha. Denn ihr eigener Roman, »Im Bauch der Königin«, wird selbst von Einsamkeit bedroht. Und während wir so sprechen, schaut Alfred Krupp auf uns herab. Unerschütterlich, bis wir auch von seinem Monument vertrieben werden. Und nur Duras bleibt: »Manchmal bin ich lange Zeit leer. Ich bin ohne Identität. Das macht zunächst angst. Und dann geht es über in eine Regung des Glücks. Und dann hört es auf. Glück, das heißt, ich bin ein bisschen tot. Ein bisschen abwesend von dem Ort, an dem ich spreche.«

Om Podcasten

Ich bin Clara Neubert. Und ich denke, wir verstehen unsere Zeit nicht. Wir arbeiten, wir lassen uns unterhalten, wir schlafen – und das fast immer. Ein Gegenvorschlag: In dieser Staffel treffe ich Menschen, die auf der Suche sind. Nach einem anderen Rhythmus, nach einer anderen Gegenwart. Gemeinsam begegnen wir einem textlichen Fragment. Und bewegen uns gegenwärts. Gegen diese Zeit.