Vom biblischen Text zum ethischen Urteil – Prof. Dr. Christoph Raedel

Vom biblischen Text zum ethischen Urteil – Prof. Dr. Christoph Raedel In seinem Vortrag entfaltet der Gießener Systematiker Prof. Dr. Christoph Raedel die verschiedenen Möglichkeiten, zu einem theologisch begründbare ethischen Urteil zu kommen. Dem Ansatz, dass allein das Individuum über ethische Normen, also über Recht und Unrecht entscheidet, steht nach historischer christlicher Auffassung entgegen, dass in der Bibel Gottes Wegweisung und Willen entfaltet wird, und dass darüberhinaus die christliche Kirche eine Interpretationsgemeinschaft bildet. Christoph Raedel weist auf die Bedeutung des theologischen Begründungszusammenhangs, also auf das „Meta-Narrativ“ der Offenbarung des drei-einigen Gottes in Schöpfung, Erlösung und Erneuerung durch den Heiligen Geist hin. Dabei sind Gottes Schöpfung, Gottes Bund sowie Gottes Erlösung und die von ihm verheißene Vollendung in gleicher Weise Grundaxiome nicht nur des Glaubens, sondern auch biblisch begründbarer Ethik. Zur Grundlegung christlicher Ethik seien Gebot und Gnade, Sünde und Vergebung sowie Altes und Neues Testament gerade in ihrer zum Teil dialektischen Spannung festzuhalten und beschreibt insgesamt christliche Ethik als den Weg der Nachfolge Jesu Christi.

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glaubendenken. Genau darum geht es bei glaubendenken: Glauben und Denken miteinander zu verbinden. Tiefgründige, wissenschaftlich fundierte und zugleich allgemeinverständliche Vorträge von renommierten Theologen bauen Brücken über die Kluft zwischen Vernunft und Vertrauen. glaubendenken will neu begeistern für die Wahrheit, Schönheit und Bedeutsamkeit des historischen christlichen Glaubens. Dabei reichen die Themen von Entsehung und Glaubwürdigkeit der Bibel über dogmatische Fragestellungen und lebendige Kirchengeschichte bis hin zu christlicher Ethik und Lebensgestaltung.