Anna-Lena Hodenberg: „Digitale Gewalt ist die größte Gefahr für unsere Demokratie"

Heute gehen wir ins Internet. Es hat uns in den vergangenen 50 Jahren viel Gutes gebracht, aber es kann auch ein ziemlich gewalttätiger Ort sein. Dort wird geschimpft, beleidigt und sogar Mord- und Vergewaltigungsandrohungen werden gepostet – die Menge an strafbaren Hass-Kommentaren, Bedrohungen und Beleidigungen in sozialen Medien wie Twitter, Facebook oder Instagram wächst rasant. Aber auch auf beruflichen Plattformen wie Xing, LinkedIn oder Kununu nimmt digitale Gewalt zu. Besonders im Fadenkreuz der Täter: Menschen, die sich für die Demokratie einsetzen, für Feminismus und gegen Rassismus. Wir möchten herausfinden, was das mit einem Menschen macht, wenn er solche Nachrichten bekommt und was Betroffene dagegen tun können! Vor allem: was sind das für Menschen, die andere im Netz vernichten oder einschüchtern wollen? Was läuft da schief? Dazu haben wir Anna-Lena von Hodenberg in unseren Mindshift Podcast eingeladen. Sie hat 2018 die Organisation HateAid gegründet, die Opfern von Hassrede kostenlos dabei hilft, die Täter („Das sind meistens Männer ab 50!“ und: „Narzissten, die einfach auch Spaß daran haben, andere Menschen zu ärgern, zu quälen und zu erniedrigen“) vor Gericht zu bringen. „Digitale Gewalt ist für mich die größte Gefahr für unsere Demokratie“, so Hodenberg. Aber auch die menschliche Seele leidet extrem: „Es kommt sozusagen die anonyme Faust aus dem Rechner, die dich die ganze Zeit malträtiert“, berichtet die ehemalige Fernsehjournalistin. „Wer sowas einmal erlebt hat, ist nicht mehr der oder die gleiche danach.“ Im Interview erklärt sie, warum Gewalt im Netz immer problematischer wird, wie ihre Organisation Betroffenen hilft und was jeder einzelne, aber auch die Politik dagegen machen kann.

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