Hirn & Heinrich - Demenz und Migration: eine grenzenlose Herausforderung

Für Menschen mit Migrationshintergrund stellt Demenz eine noch einmal spezielle Herausforderung dar: plötzlich treten längst überwundene Sprachbarrieren wieder zu Tage, und kulturelle Unterschiede und das Fehlen von vertrauten sozialen Netzen erschweren die Erkennung, Diagnose und Versorgung von Demenz bei Menschen mit Migrationshintergrund noch einmal. Und natürlich wächst auch auf diesem Gebiet Zahl der betroffenen Menschen stark an, denn auch Menschen mit Migrationsgeschichte sind hierzulande inzwischen alt und werden immer älter – ebenso wie in den anderen Ländern Europas. Aber wie sehen die Herausforderungen konkret im Alltag aus, in Gelsenkirchen oder in Mecklenburg-Vorpommern? Und was bedeutet das eigentlich, wenn wir über Demenz bei „Menschen mit Migrationshintergrund“ sprechen – denn die Gruppe der damit bezeichneten Menschen ist ja keinesfalls so homogen, wie der Begriff nahelegt? Diese und weitere Fragen erörtert Sabine Heinrich im Gespräch mit Prof. René Thyrian, der enorme Expertise auf diesem Gebiet aufweisen kann, denn der Psychologe und Epidemiologe hat mit seiner Arbeitsgruppe einerseits untersucht, wie Menschen mit Migrationshintergrund und Demenz in 35 Ländern Europas versorgt werden, ist andererseits aber auch profunder Kenner der Praxis in Deutschland – von den Metropolen bis in die tiefste Provinz.

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Das Gehirn ist ein ungeheuer komplexes Organ, und entsprechend komplex sind auch Krankheiten wie Alzheimer und andere Formen von Demenz, aber auch Parkinson, ALS und andere. Gemeinsames Merkmal dieser Erkrankungen ist, dass sie Nervenzellen schädigen und zerstören – und das bislang irreversibel. Am DZNE, dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, geht man diesem Problem mit modernsten Forschungsmethoden auf den Grund. Aber wo steht die Forschung aktuell? Welche Krankheitsmechanismen und –Ursachen sind bekannt? Welche Hoffnung versprechen Medikamente, und was kann man heute schon tun, um Krankheitsrisiken zu senken oder um die Lebensqualität von Patienten und Angehörigen zu verbessern? Diese Fragen stellt Sabine Heinrich an Betroffene und international führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DZNE.