Hirn & Heinrich - Sexsucht, Kaufsucht, Essattacken: Impulskontrollstörungen bei Parkinson
Was haben Sex-, Kauf- oder Spielsucht sowie Essattacken mit Parkinson zu tun? Dieser Frage geht Moderatorin Sabine Heinrich im Gespräch mit dem Neurologen und Neurowissenschaftler Prof. Dr. Ullrich Wüllner nach. Die Antwort: Die genannten Verhaltensweisen sind sogenannte Impulskontrollstörungen und können mit bestimmten Anti-Parkinson-Medikamenten in Verbindung gebracht werden. Das Phänomen betrifft etwa fünf bis zehn Prozent der Erkrankten. Meist tritt es zu Beginn der Erkrankung bei jüngeren Parkinson-Patienten auf, die bereits zuvor eine Veranlagung hatten, „Neuigkeiten zu suchen“ und daraus eine besondere Befriedigung zu erfahren. Im Podcast erklärt der Forschungsgruppenleiter am DZNE Bonn, Leiter der Sektion Bewegungsstörungen der Klinik für Neurologie und kommissarischer Direktor der Klinik für neurodegenerative Erkrankungen der Uniklinik Bonn, warum bei Parkinson Impulskontrollstörungen auftreten können und wie wichtig das frühzeitige Erkennen sowie die Aufklärung und ärztliche Beratung über diese mögliche Nebenwirkung bestimmter Arzneimittel sind. Betroffen seien generell bei Parkinson auch die Partnerschaft und das Familienleben. Deshalb bezeichnet Wüllner Parkinson auch als „Paar-Erkrankung“. Wer außerdem wissen möchte, warum Kaffee das Parkinson-Erkrankungsrisiko verringert und was die Halluzinationen eines Jazzmusikers bei dem Neurologen einst ausgelöst haben, sollte diese Podcast-Folge nicht verpassen.