Hirn & Heinrich - Tödlicher „Veitstanz“: Die Chorea-Huntington-Erkrankung

Chorea Huntington, auch „Huntington-Krankheit“ oder „Morbus Huntington“ genannt, ist eine seltene, aber tödlich verlaufende Erkrankung des Gehirns. Die Huntington-Krankheit hat genetische, also erbliche Ursachen und ist bislang unheilbar. Sie kann sowohl im Kindesalter als auch bis zum hohen Alter ausbrechen. Zu den Symptomen zählen unwillkürliche zuckende Bewegungen und ein charakteristischer tänzelnder Gang: Deshalb wurde die Krankheit früher „Veitstanz“ genannt. Auch der Begriff „Chorea“ stammt vom griechischen Wort „choreia“ für „Tanz“. Die Huntington-Krankheit ist aber weit mehr als eine Bewegungsstörung: Im Gehirn von Menschen mit Morbus Huntington gehen nach und nach Bereiche zugrunde, die nicht nur für die Steuerung der Muskeln, sondern auch für psychische und kognitive Funktionen wichtig sind. Was passiert mit Körper und Psyche der Erkrankten? Was weiß man über die erblichen Ursachen? Wie ist der aktuelle Stand der Forschung? Diese und andere Fragen rund um Morbus Huntington bespricht die Journalistin Sabine Heinrich mit dem Neurologen Prof. Dr. Albert Ludolph. Er ist Standortsprecher am DZNE Ulm und Ärztlicher Direktor der Neurologischen Klinik am RKU – Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm. Im Podcast spricht der Spezialist für seltene neurodegenerative Erkrankungen über frühe Huntington-Anzeichen wie Verhaltensstörungen, Depressionen oder Wahnvorstellungen (Psychosen) und erklärt, ob man den Verlauf der Erbkrankheit hinauszögern kann.

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Das Gehirn ist ein ungeheuer komplexes Organ, und entsprechend komplex sind auch Krankheiten wie Alzheimer und andere Formen von Demenz, aber auch Parkinson, ALS und andere. Gemeinsames Merkmal dieser Erkrankungen ist, dass sie Nervenzellen schädigen und zerstören – und das bislang irreversibel. Am DZNE, dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, geht man diesem Problem mit modernsten Forschungsmethoden auf den Grund. Aber wo steht die Forschung aktuell? Welche Krankheitsmechanismen und –Ursachen sind bekannt? Welche Hoffnung versprechen Medikamente, und was kann man heute schon tun, um Krankheitsrisiken zu senken oder um die Lebensqualität von Patienten und Angehörigen zu verbessern? Diese Fragen stellt Sabine Heinrich an Betroffene und international führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DZNE.