FK 4_09 Sunrise – A Song of Two Humans

Es ist soweit: Hier kommt die letzte Folge dieser vierten Filmklassiker-Staffel und unseres „Jahrzehnte-Jahrs“, dem Rückblick auf die letzten 100 Jahre Film, und wir landen bei einem Film, der wirklich fast 100 jähre alt ist. Unser Gast Patrick hat uns einen Stummfilm mitgebracht, der trotz (oder wegen?) seines Alters häufig in den Top 10 von „Die besten Filme aller Zeiten“-Listen landet: „Sunrise – A Song of Two Humans“, der erste Hollywoodfilm von der deutschen Regie-Legende F. W. Murnau. Natürlich reden wir über Expressionismus, Gefühlsreichtum und Murnaus Auslegung bzw. Prägung dieses Genres und seiner Konventionen. Denn wenn dieser Film eines kann, dann auf jeden Fall Gefühle – was ja für einen Stummfilm alles andere als selbstverständlich ist, vor allem, wenn man von heutigen Filmen geprägt wurde. Aber wir schauen uns auch die technischen Errungenschaften und Special Effects des Films an, analysieren das Motiv der „verhexenden“ Vamp und fragen uns, was uns der Film über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Stadt- und Landleben sagen will. Wir danken euch sehr für eure Treue auch in dieser vierten Filmklassiker-Staffel und wünschen euch frohe Feiertage – kommt gut durch die Zeit!

Om Podcasten

Die Kulturpessimist*innen (www.kultpess.de) senden live vom Untergang des Abendlandes. Und das als Audio-Format. Einmal pro Monat kommen wir (die eigentlich an ganz unterschiedlichen Orten in Deutschland leben) in diesem Spin-Off zusammen, um über ältere Filme zu sprechen. Mit illustren Gäst*innen geht es um deren liebste Filmklassiker. Einzige Regel: Sie müssen älter als 15 Jahre sein. Also die Filme. 📽️🎟️🎬 Wir stellen gerne Fragen, analysieren, beziehen gesellschaftspolitische Diskussionen mit ein, lassen uns auch von unterschiedlichen Meinungen im Team nicht abschrecken und versuchen, den Hörer*innen am Ende einen recht umfassenden Blick auf ein Medium zu ermöglichen. Dabei ist uns ein emanzipatorischer Ansatz wichtig: Besteht ein Film den Bechdel-Test? Sind seine weiblichen Charaktere sinnvoll gezeichnet und ausreichend motiviert? Schaffen es die Filmschaffenden, den „male gaze“ auch mal hinter sich zu lassen? Wie werden gesellschaftliche Machtverhältnisse in einem Film abgebildet oder utopisch modifiziert? Und wie sieht es mit Repräsentationen aus – von LGBTQI*-Charakteren, von schwarzen Menschen und anderen People of Color, von marginalisierten Gruppen? Mit solchen Fragen beschäftigen wir uns genauso wie mit filmischer Stilistik, Schauspieler*innen, Plotholes in Drehbüchern, Musik, Animationsqualität – und natürlich der alles entscheidenden Frage: Warum ist dieser Film eigentlich ein Filmklassiker?