FK2_05 Alex Is Lovesick

Becci hat selbst mal ein Jahr in Israel gelebt – ziemlich schnell war deshalb klar, dass sie uns in „ihrer“ Folge einen israelischen Filmklassiker mitbringen würde. Wir müssen euch enttäuschen – es ist NICHT „Eis am Stiel“ geworden^^, aber ein späteres Werk vom gleichen Regisseur: „Alex is Lovesick“ von Boaz Davidson. Ästhetisch handelt es sich dabei um eine Art Mischung aus „Die Lümmel von der ersten Bank“ und „La Boum“. Aber hinter derbem und oft auch plattem Humor verbirgt sich ein tiefer Einblick in die israelische Gesellschaft der 50er Jahre – geprägt von Austerität, der Sehnsucht nach einer Heimat und dem Umgang mit den Traumata der Shoah. Wir diskutieren über überzeichneten Humor und Stereotypen, über die Unterschiede zwischen dem israelischen Kino der 70er/80er und heute und über die Frage, ob ein Filmklassiker automatisch ein besonders guter Film sein muss. Ob wir am Ende herausfinden konnten, warum dieser Film einen Platz im Herzen jeder israelischen Familie hat? Hört selbst!

Om Podcasten

Die Kulturpessimist*innen (www.kultpess.de) senden live vom Untergang des Abendlandes. Und das als Audio-Format. Einmal pro Monat kommen wir (die eigentlich an ganz unterschiedlichen Orten in Deutschland leben) in diesem Spin-Off zusammen, um über ältere Filme zu sprechen. Mit illustren Gäst*innen geht es um deren liebste Filmklassiker. Einzige Regel: Sie müssen älter als 15 Jahre sein. Also die Filme. 📽️🎟️🎬 Wir stellen gerne Fragen, analysieren, beziehen gesellschaftspolitische Diskussionen mit ein, lassen uns auch von unterschiedlichen Meinungen im Team nicht abschrecken und versuchen, den Hörer*innen am Ende einen recht umfassenden Blick auf ein Medium zu ermöglichen. Dabei ist uns ein emanzipatorischer Ansatz wichtig: Besteht ein Film den Bechdel-Test? Sind seine weiblichen Charaktere sinnvoll gezeichnet und ausreichend motiviert? Schaffen es die Filmschaffenden, den „male gaze“ auch mal hinter sich zu lassen? Wie werden gesellschaftliche Machtverhältnisse in einem Film abgebildet oder utopisch modifiziert? Und wie sieht es mit Repräsentationen aus – von LGBTQI*-Charakteren, von schwarzen Menschen und anderen People of Color, von marginalisierten Gruppen? Mit solchen Fragen beschäftigen wir uns genauso wie mit filmischer Stilistik, Schauspieler*innen, Plotholes in Drehbüchern, Musik, Animationsqualität – und natürlich der alles entscheidenden Frage: Warum ist dieser Film eigentlich ein Filmklassiker?