(15) Friedrich Nietzsche »Abschied«

Die Krähen schrei’n Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt: Bald wird es schnei’n ? Wohl dem, der jetzt noch ? Heimat hat! Nun stehst du starr, Schaust rückwärts ach! wie lange schon! Was bist du, Narr, Vor Winters in die Welt ? entflohn? Die Welt ? ein Thor Zu tausend Wüsten stumm und kalt! Wer Das verlor, Was du verlorst, macht nirgends Halt. Nun stehst du bleich, Zur Winter-Landschaft verflucht, Dem Rauche gleich, Der stets nach kältern Himmeln sucht. Flieg‘, Vogel, schnarr‘ Dein Lied im Wüsten-Vogel-Ton! ? Versteck‘ du Narr, Dein blutend Herz in Eis und Hohn! Die Krähen schrei’n Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt: Bald wird es schnei’n ? Weh dem, der keine Heimat hat!

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Elisa Demonki liest Klassiker, alte philosophische Werke und Gedichte."Das Wort sei die Macht in deinem Ohr, dein Gefühl zu akzeptieren und neu zu erleben."Lesungen: Philosophie, Literatur, Klassiker, Gedichte von Goethe, Heine, Nietzsche, Georg Trakl, Schiller…