Couchsurfing in den USA
Ulrike Keding ist eine erfahrene Couchsurferin. Couchsurfing bedeutet „Übernachten bei einem Freund oder einer Freundin“. Nirgendwo stellt sich die Diversität der US-Gesellschaft und ihrer multi-ethnischen Gruppen besser dar als auf der Couchsurfing-Plattform. Die Autorin stellt uns die Träume ihrer interessantesten Couchsurfing-Freunde in den USA vor. Diese haben sie einen Teil ihrer Reise entlang der Ostküste begleitet: in New York, Washington D.C. und Miami Beach. Der professionelle Musiker Gerald Farnham träumte einst vom Broadway. Sein Leben verlief jedoch anders. Seit 50 Jahren spielt er im Central Park auf seiner historischen Renaissancelaute. Mit dem afroamerikanischen Unternehmer Vincent Dixon zieht Ulrike Keding durch die Bars von Washington D.C. Der Nachkomme karibischer Auswanderer hat eine beachtliche Karriere gemacht. Nach seinem Start an der Wall Street als Investmentbanker hat er inzwischen eine Firma mit 400 Angestellten und ist Berater des Verteidigungsministeriums. Dixon hat den amerikanischen Traum verwirklicht. In Miami Beach beobachtet Ulrike Keding einen Graffitimaler bei seiner Arbeit auf einer Mauer am Atlantikstrand. Nemo Librizzi, der Sohn von Andy Warhol’s Kunsthändler Ricky Limbrizzi, wuchs in einer prominenten Künstlerwelt in New York auf. Doch sein Traum gilt immer noch der verbotenen und illegalen Graffiti Kunst. Der Maler sprühte Graffitis in dunklen Tunneln und auf Untergrundbahnen. Dafür hat er auch die eine oder andere Verhaftung hingenommen. Limbrizzi gehört zur Subway Graffity Bewegung. Eine Couchsurfing-Übernachtung ist kein Garantieschein. Doch eins ist den GlobetrotterInnen sicher: spannende Begegnungen mit originellen Individualisten abseits üblicher Touristenpfade.