Eisbärenalarm an der Hudson Bay
Einmal im Jahr steppt der Bär in Churchill - im wahrsten Sinne des Wortes. Das Städtchen an der Hudson Bay liegt auf der Wanderroute der Eisbären auf ihrem Weg vom Landesinneren auf die zugefrorene Bay, wo sie Robben jagen wollen. In dieser Zeit kommen auf 1.000 Einwohner 1.000 Eisbären. Und die sind nicht possierlich, sondern 300 Kilo schwer und drei Meter hoch, eines der gefährlichsten Landraubtiere der Erde. Dann wird in Churchill kein Haus abgeschlossen, in jedem Auto steckt der Schlüssel. Überall stehen Schilder, auf denen nicht "Parken verboten" steht, sondern "Achtung Eisbären". Kinder in der Schule werden unterwiesen, was sie tun sollen, wenn ein Bär vor ihnen steht: (Langsam zurückgehen und Essbares fallen lassen). Eisbären kommen auch mal ins "Eisbärengefängnis" Es gibt Hütten, die aussehen, als sei eine Bombe eingeschlagen, weil der Eisbär auf der Suche nach Essbarem zwar durch die Tür reinkam, aber durch die gegenüberliegende Wand wieder raustappte. Mit einer Mischung aus Grausen und Entzücken beobachten Touristen in gesicherten hochbeinigen Ungetümen, sogenannten Tundrabuggies, diese erstaunlichen Tiere. Und wenn sich doch mal ein Eisbär in die Stadt verirrt? Verirrte Eisbären werden im Netz ausgeflogen Dann wird er von der Bärenpolizei eingefangen und in einen weltweit einzigartigen Ort gebracht: ins Eisbärengefängnis. Doch lebenslänglich bekommt man in Churchill nicht. Die Eisbären werden in Netze gewickelt und ausgeflogen, in der Hoffnung, dass sie nicht zurückkehren, die Hudson Bay bald zufriert und in Churchill wieder Ruhe einkehrt.