Haiti Classics: Havanna - zwischen Romantik und Elend
Von Regina Burbach, Matthias Reiche und Anne Demmer, ARD-Studio Mexiko Moderation: Juliane Eisenführ Anfang des neuen Jahrtausends hat sich die Sendereihe "Zwischen Hamburg und Haiti" gleich zwei Mal der Karibik-Insel Kuba angenommen. 2001/02 war Fidel Castro noch im Amt, verkörperte mit ungebrochenem Eifer die Ideale der Revolution von 1959. Kuba war ein beliebtes Touristenziel. Havanna eine Stadt, in der die romantischen amerikanischen Straßenkreuzer und die morbiden Fassaden kolionaler Prachtbauten das Elend, das dahinter lauerte, die Armut und die Prostitution, oft noch überstrahlten. Die bunten Autos, sagt ARD-Korrespondentin Anne Demmer im Gespräch mit Juliane Eisenführ, fahren noch immer. Gehegt und gepflegt von ihren Besitzern. Denn mit ihnen lassen sich Devisen verdienen. Touristen lieben es, in ihnen durch die kubanische Hauptstadt kutschiert zu werden. Touristen - die derzeit allerdings ausbleiben. Corona und schlechte Beziehungen zu USA halten Touristen aus Kuba fern Wegen Corona und wegen der wieder schlechten Beziehungen zu den USA. Diese Umstände verstärken noch die Wirtschaftskrise, unter denen das Land derzeit leidet. Essen, Wohnen, Produkte des täglichen Bedarfs: Alles ist knapp. Und oft nur mit Devisen zu ergattern. Prostitution ist nach wie vor verbreitet. Fidel Castro ist inzwischen gestorben, sein Bruder aus dem Amt geschieden. Kein Castro gibt mehr die Richtung an. Aber es ist nichts besser geworden in Havanna - das wird deutlich in dieser Gegenüberstellung der Situation vom Anfang des Jahrtausends und heute.