Rossiniana. Abbado entdeckt einen Belcanto-Meister für die Welt

Von wenigen ernst genommen, wurden die Werke Gioacchino Rossinis – außerhalb von Italien – erst von Claudio Abbado für würdig genug befunden, von Spitzenorchestern aufgenommen zu werden. Aus der Funktion bloßer Schleppenträgerei holte er die Begleitung souverän heraus.

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Claudio Abbado war der erste Lässige in einer aufgesteiften Klassik-Welt und machte sie sinnlicher. Er stammte aus Mailand, kam über Wien und London nach Berlin. Hier begründete seine 12-jährige Ära bei den Berliner Philharmonikern ein neues Bild des Dirigenten. Er verjüngte das Orchester wie kein anderer. Abbado sprach wenig, teilte den Ruhm dafür gern mit befreundeten Solisten wie Maurizio Pollini oder Martha Argerich. Im Konzert konnte er ein Orchester ungeahnt "abheben" lassen. Exzeptionelle Aufnahmen gelangen ihm bei Mahler, Beethoven, Haydn, Rossini und einigen Verdi-Opern.