Mentaler Sturz - das Ende einer Profisportkarriere

Das Leben von Leistungssportlern ist während ihrer aktiven Zeit durchgetaktet. Die Abläufe von Training und Wettkampf sind genau festgelegt. Alles wird vorgegeben. Wie, wo, was, wann, wie lang, mit wem trainiert werden muss oder an welchen Wettkämpfen oder Veranstaltungen teilgenommen wird. Wenn diese Routine über einen langen, eventuell nicht absehbaren Zeitraum unterbrochen wird – wie beispielsweise während der Corona-Pandemie - kann das einen erheblichen Einfluss auf die Karriere und damit auf die eigene Existenz haben. Dass viele Leistungssportler durch den enormen Druck psychische Erkrankungen entwickeln, ist bekannt.
Spitzensportler sind erfolgsorientiert. Ihnen sind viele Mittel recht, um noch erfolgreicher zu werden. Wenn sie in einem Wettbewerb nicht das gewünschte Ergebnis erzielt haben, trainieren sie noch härter und investieren noch mehr Zeit, bis sie ihr Ziel erreicht haben. Dabei nehmen sie wenig Rücksicht auf Körper und Seele. Sie werden vom Erfolgswunsch angetrieben. Häufig wird ihr Leben von der Grundangst zu versagen bestimmt: Was passiert, wenn ich verliere, wenn es nicht ausreicht, wenn ich und aus dem Kader fliege? Was ist, wenn ich keine Förderung mehr bekomme oder dann der Sponsor abspringt? 

Wer Profi-Sportler ist und den Sport damit als erfüllenden Lebensinhalt wählt, hört selten freiwillig auf. Oft verhindert das vollständige Eintauchen in die Welt des Sports jeden Gedanken an die Zukunft nach dem Sport. Und das ist häufig das Haupt-Problem. Die Leistungssport-Bubble und das platzen dieser, besonders wenn das Karriereende schneller als geplant kommt – viele Sportler fallen dann in ein Loch, denn die Umstellung zu einem „normalen“ Leben ist sehr schwer.

In dieser Folge erzählt Yul, ein halbes Jahr nach seinem Karriereende, was er am meisten vermisst, warum er sich in therapeutische Behandlung begeben möchte und wieso er nicht wieder zum Kanu Rennsport zurück kehren würde. Folge direkt herunterladen

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Jeder macht Podcast. Wir jetzt auch. Jana Heinisch & Sebastian Etmer geben sich die Ehre und sprechen über alles und nichts.