Bidens Schwäche – Trumps Chance?

US-Präsident Joe Biden war in Europa unterwegs, zum zweiten Mal seit seinem Amtsantritt im Januar. Auf dem G20-Gipfel in Rom und bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow ging es für Biden auch darum, Verstimmungen mit den europäischen Bündnispartnern auszuräumen. Und zu beweisen, dass die Vereinigten Staaten beim Thema Klimaschutz nach vier Jahren Donald Trump wieder ein verlässlicher Partner sein werden. "Ich stelle immer wieder fest, wie erstaunlich meine persönlichen Gespräche mit so vielen Staats- und Regierungschefs und die Bedeutung von starken, persönlichen Beziehungen sind. Man schaut jemandem dabei direkt in die Augen, wenn man versucht, etwas zu erreichen. Sie kennen mich, ich kenne sie. Wir können Dinge gemeinsam schaffen", sagte Biden auf einer Pressekonferenz in Italien. Doch wie weit reichen Worte noch, wie weit kann Diplomatie gehen, vor allem, wenn es um konkrete Klimaziele geht? Darüber diskutieren wir im transatlantischen Podcast. Gleichzeitig ist der jüngste internationale Auftritt Bidens eng verbunden mit seinen innenpolitischen Plänen, denn die Klimaversprechungen hängen von der Agenda in der Heimat ab. Und die stockt seit Wochen. Das setzt schon jetzt seine Amtszeit unter Druck und könnte eine erfolgreiche Präsidentschaft sogar gefährden. Und dann verlieren die Demokraten noch die wichtige Gouverneurswahl in Virginia und in New Jersey war das Rennen um dieses Amt viel enger, als es den Demokraten lieb war. Was ist Bidens Präsidentschaft wert, national und international? Dieser Frage muss sich Biden schon jetzt, nach einem knappen Jahr Amtszeit, stellen. Denn so funktionieren die Zyklen US-amerikanischer Politik. Und im Get-out: die Serie "Ted Lasso" und ihr Hauptdarsteller Jason Sudeikis aktuell als Host von "Saturday Night Live" sowie Colson Whiteheads neues Buch "Harlem Shuffle". Der Podcast erscheint alle zwei Wochen donnerstags, die nächste Folge am 18. November. Sie erreichen uns per Mail an okamerica@zeit.de.

Om Podcasten

Das transatlantische Bündnis steckt in der Krise. Donald Trumps Präsidentschaft hat Spuren hinterlassen. Das Coronavirus verheert die USA. Und Demokraten und Republikaner sind zerstritten wie noch nie. Klaus Brinkbäumer und Rieke Havertz lieben die USA, obwohl sie manchmal an ihnen verzweifeln. Klaus Brinkbäumer ist Programmdirektor des Mitteldeutschen Rundfunks in Leipzig. Er war Chefredakteur des "Spiegel" und berichtete für DIE ZEIT und ZEIT ONLINE aus den USA. Rieke Havertz ist Usa-Korrespondentin von ZEIT ONLINE. Sie reist regelmäßig für Recherchen in die USA. In diesem Podcast sprechen sie über aktuelle Debatten aus den USA und den Wahlkampf 2024. Aber auch über Burger und Basketball, über das Silicon Valley und den Supreme Court, über Drogen und TV. Denn um US-Politik zu verstehen, muss man die Amerikaner verstehen – mit ihren Leidenschaften, Nöten und Eigenarten. Dieser Podcast wird produziert von Pool Artists. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo