Marvel's Thor – oder: Warum kommen wir nicht ohne Helden aus?

Freunde der Popkultur, heute wird's so richtig nerdig: Manuel unterhält sich mit dem Slam-Poeten, Journalisten, Politiker und ultimativen Marvel-Enthusiasten Etrit Hasler über eine der wichtigsten Figuren im Marvel Universum: Thor. Der blonde, muskelbepackte Hühne verkörpert einen Gott aus dem germanischen Pantheon und kämpft sich in den inzwischen vier Thor-Filmen (und natürlich auch in der Avengers-Quadrologie) durch Unmengen an Feinden, Monstern und Endgegnern. Dabei macht er nicht immer die beste Figur: besonders in den von Taika Waititi produzierten Filmen wird Thor auch ironisch gebrochen gezeigt und zuweilen sogar lächerlich gemacht. Nichtsdestotrotz lässt sich an der modernen Thor-Saga die ungebrochene Sehnsucht unserer Zeit nach Heldenfiguren ablesen – wie sie dann auch im realen Leben durch übergrosse Figuren wie Greta Thunberg oder Wolodimir Selenski gestillt wird. Warum kommen wir auch in einer sogenannten «postheroischen» Gesellschaft nicht von den Held:innen los – und welche Art von Held:innen bräuchte unsere Zeit ganz dringend?

Om Podcasten

Serien auf Netflix und Co. haben enorme Popularität und prägen ganze Generationen. In Serien werden Charakteren über viele Episoden und Staffeln hinweg entwickelt, und in den Narrativen spiegeln sich gesellschaftliche Verhältnisse und menschliche Grundfragen. Viele Sehnsüchte, Träume, ungeschriebenen Gesetze, Werte und Zweifel unserer Zeit lassen sich an Netflix-Serien schärfer und zeitnäher ablesen als in mancher soziologischer Literatur. Die Idee dieses Podcast-Formates ist deshalb, in aktuelle, kultige Serien einzutauchen und anhand ihrer Charakteren und ihrer Plotentwicklung zeitgemässe Fragen aufzugreifen. Dazu spricht Manuel Schmid mit Künstlerinnen, Theologieprofessoren, Zeitgeistforscherinnen und anderen spannenden Persönlichkeiten über ihre Lieblingsserie – und über die gesellschaftlichen und spirituellen Einsichten, die sie damit verbinden.