Im Koran sind Mann und Frau gleichberechtigt

Islam und Feminismus gelten oft als Gegensatz. Das liegt nicht zuletzt an islamistischen Strömungen wie den Taliban, die massive Gewalt gegen Frauen ausüben. Sie berufen sich auf ein traditionelles Koranverständnis: Der Koran gilt als direktes Wort Gottes und ist daher in wortwörtlicher Lesart für alle Zeiten gültig. In Reaktion darauf entstand die feministische Exegese, die einen anderen Ansatz verfolgt: Sie versteht den Koran als Text seiner Zeit und berücksichtigt historische und literarische Kontexte. Nach zeitgemäßer Koranauslegung sind Männer und Frauen gleichberechtigt. So schafft Gott nach dieser Lesart Mann und Frau zeitgleich als gleichgestellte Partner, nicht etwa den Mann zuerst. Hierüber spricht die islamische Theologin Dina El Omari im Forschungspodcast des Exzellenzclusters.

Om Podcasten

„Religion und Politik“: Ein Forschungspodcast aus dem gleichnamigen Exzellenzcluster der Uni Münster. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berichten persönlich, aktuell und anschaulich aus ihrer Arbeit in der interdisziplinären Religionsforschung. Umfragen über Corona, Religion und gesellschaftlichen Zusammenhalt, Untersuchungen über Verschwörungserzählungen oder 1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland – unsere Forscherinnen und Forscher decken in den Geistes- und Sozialwissenschaften eine große Bandbreite an Themen, Fächern und Epochen ab. Der Podcast begleitet die laufenden Themenjahre am Exzellenzcluster.