12 - Kinderzimmer

Das Kinderzimmer ist mit Porträts der Töchter Maria Theresias geschmückt. Die meisten ihrer elf Töchter wurden bereits im Jugendalter aus politischen Gründen verheiratet. Linkerhand sehen Sie gleich neben der Tür das Porträt von Marie Christine, der Lieblingstochter Maria Theresias. Sie war die einzige, die eine Liebesehe eingehen durfte und zwar mit Albert von Sachsen-Teschen, dem Gründer der Albertina. Hier haben Sie einen Einblick in ein Badezimmer, das 1917 für die letzte habsburgische Kaiserin Zita installiert wurde. Vor dem Ausgang in den nächsten Raum können Sie noch einen Blick in das Frühstückskabinett werfen. Die Applikationsarbeiten in den Medaillons, die die Wände schmücken, wurden von Elisabeth Christine, der Mutter Maria Theresias, eigenhändig angefertigt.

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Bereits im 17. Jh. besaßen die Habsburger an dieser Stelle ein Lustschloss, das 1683 im Zuge der zweiten Türkenbelagerung zerstört wurde. Nach dem Sieg über die Osmanen beauftragte Kaiser Leopold I. den österreichischen Barockarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach ein Jagdschloss zu errichten. Ein halbes Jahrhundert später ließ Maria Theresia Schönbrunn zu ihrer offiziellen Sommerresidenz im Rokokostil durch Nicolaus Pacassi umbauen. Hier verbrachte sie mit ihrem Hofstaat, der immerhin über 1500 Personen zählte, die Sommermonate. Die kaiserliche Familie trug auch persönlich zur Ausstattung der Räumlichkeiten bei, wodurch die Geschichte des Schlosses bis heute lebendig bleibt sowie von der Wohnkultur und dem Alltag der Habsburger erzählt. Auch Maria Theresias Nachfolger hinterließen Spuren, vor allem ihr Ur-Urenkel Kaiser Franz Joseph, der in Schönbrunn geboren wurde und nach 68jähriger Regierungszeit 1916 hier verstarb. Wenn Sie den ersten Stock erreicht haben, gehen Sie nach rechts in das so genannte Fischgrätzimmer. Durch das Fenster auf der linken Seite sehen Sie in den Großen Kaiserhof, der zum Kindermuseum gehört, in dem die BesucherInnen vieles über das Alltagsleben am Kaiserhof erfahren und auch einiges ausprobieren können. Die geöffnete Türe gewährt einen Blick in das Flügeladjutantenzimmer. Die Hauptaufgabe des Flügeladjutanten bestand darin, dem Kaiser militärische Informationen sofort zukommen zu lassen. In diesem Zusammenhang ist vermutlich auch seine Unterbringung in unmittelbarer Nähe des Monarchen zu erklären.