Sommerfrische - erklärt von Sandra Richter
Im Wörterbuch der Gebrüder Grimm wird der Begriff als „Erholungsaufenthalt der Städter auf dem Lande zur Sommerzeit“ oder „Landlust der Städter im Sommer“ definiert. Zunächst war es im 19. Jahrhundert die gehobene Gesellschaft, die sich in die Sommerfrische aufmachte, später folgten die Kulturschaffenden. Während die einen in der Sommerfrische die Seele baumeln ließen - getreu der Empfehlung von Joachim Ringelnatz „verstecke dich faul in die Fülle der Gräser" - war es für die anderen einfach nur ein Ortswechsel, an dem sie ihre Arbeit fortsetzen konnten. So pflegte Gustav Mahler etwa immer in der Sommerfrische zu komponieren. Für Sandra Richter vom Deutschen Literaturarchiv Marbach ist das Wort Sommerfrische ein historisches und weniger aktuelles, aber eines, dessen Wiederbelebung sich lohnt.