Ukraine - Der Riss | #5: Alexey und die Katastrophe

Alexey Breus ist einer der Nuklear-Ingenieure, die am Tag der Tschornobyl-Katastrophe den Befehl bekommen zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Die Erfahrung des Super-GAUs prägt Alexejys ganzes weiteres Leben. Obwohl gebürtiger Russe, entscheidet er sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in der jetzt unabhängigen Ukraine zu bleiben und als Journalist und Künstler auf die Gefahren von Nuklearenergie aufmerksam zu machen. Der Angriffskrieg Russlands zwingt ihn zur Flucht. Aber in unserem Interview wird deutlich, dass er auch weiterhin dafür kämpft, die Gefahren der Kernkraft bekannt zu machen - in all ihren heute für die Ukraine wichtigen Dimensionen. - Wer mehr darüber erfahren möchte, **wie die Ukraine zur Front zwischen Ost und West** geworden ist, warum das eine Entwicklung ist, die schon Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden ist, der liest am besten das neueste Buch von Serhii Plokhy: "Die Frontlinie, Warum die Ukraine zum Schauplatz eines neuen Ost-West-Konflikts wurde". - Welchen Einfluss die **"Tschernobylkinder"** auf die Gesellschaften in der Ukraine und Belarus hatten und wie durch die Auslandsreisen ein interkultureller Austausch mit tiefen Einflüssen entstand, erläutert Melanie Arndts Buch "Tschernobylkinder". - Ende des Jahres (27.12.) erscheint ein Buch, das die **Geschichte des nuklearen Erbes der Ukraine** noch einmal detailliert aufarbeitet: "Inheriting the Bomb" der ukrainischen Historikerin Mariana Budjeryn. - Wer sich dafür interessiert, **wie damals die Hardliner argumentiert haben**, die der Meinung waren, die Ukraine sollte die Kernwaffen behalten, um sich gegen ein aggressives Russland zu wehren, der liest am besten John J. Mearsheimer von 1993: "The Case for a Ukrainian Nuclear Deterrent."

Om Podcasten

Um ein komplexes Thema besser zu verstehen, lohnt sich oft ein Blick in die Geschichte. Denn hier beginnen die Dinge, die uns heute beschäftigen und das auch in Zukunft tun werden. "Terra X History – Der Podcast" geht mit Menschen aus Geschichtswissenschaft und Gesellschaft an die Anfänge zurück und fragt: Wie wurde unsere Welt so, wie sie ist? Und (was) können wir aus der Vergangenheit für die Gegenwart lernen? Immer am letzten Freitag im Monat überall, wo es Podcasts gibt.