Zeitenwende und Goodbye

Die Zeitenwende-Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz wird sicherlich in die Geschichte eingehen. Ende Februar hat er in der Sondersitzung des Bundestags zum Ukraine-Krieg große Erwartungen geweckt. Scholz versprach an diesem Sonntag, dem 27. Februar, nicht weniger als eine neue Sicherheitspolitik: "Wir erleben eine Zeitenwende. Und das bedeutet: Die Welt danach ist nicht mehr dieselbe wie die Welt davor. Im Kern geht es um die Frage, ob Macht das Recht brechen darf." Seitdem ist viel passiert, vor allem viel Leid auf der einen und teilweise viel Hilfslosigkeit auf der anderen Seite. Nun liefert Deutschland schwere Waffen an die Ukraine, der Etat der deutschen Bundeswehr wird massiv aufgestockt und Deutschland versucht sich vom russischer Energie zu lösen. Gleichzeitig bleiben viele Fragen offen: Leben wir nun wirklich alle in einer anderen Welt? Und fühlt es sich auch wirklich für alle nach einer Zeitenwende an? Und wieso fühlen sich die Millionen für Euros für die Bundeswehr eigentlich so falsch an? Fragen über Fragen, gemischt mit komischen Gefühlen. In dieser Folge von „Weißabgleich“ versuchen die taz - Redakteurinnen Lin Hierse, Malaika Rivuzumwami und Jasmin Kalarickal sich und die Welt ein wenig zu sortieren. Und gleichzeitig ist es ein Abschied. Denn dies ist nicht nur eine neue, sondern auch die letzte Folge von „Weißabgleich“. Für viele kommt dies sicherlich plötzlich, wir alle haben lange mit uns gerungen. Doch zuletzt mussten wir uns eingestehen, die Kapazitäten waren einfach nicht mehr da, um hier noch so eine gute Arbeit zu leisten, wie wir uns das wünschen. So traurig es ist, so schön war es doch. Und wird auch immer in schöner Erinnerung bleiben - hoffentlich auch für Euch Hörer:innen!

Om Podcasten

Endlich ein Podcast von PoC für PoC und für alle, die Lust haben, ihre Perspektive zu erweitern! In einem Land zu leben, in dem man Rassismus immer wieder von vorne erklären muss, das ist oft einfach nur ermüdend. Um uns über die Dinge unterhalten zu können, die uns interessieren, die uns Tag für Tag beschäftigen, haben wir, eine Gruppe von People of Color aus der taz, uns zusammengetan. Unsere Treffen und Gespräche sind für uns eine große Bereicherung. Denn auch wenn wir alle ähnliche Erfahrungen mit Rassismus gemacht haben, und auch wenn wir alle aus einer weißen Perspektive ähnlich gesehen werden, sind wir als Individuen unterschiedlich, haben unterschiedliche Meinungen und andere Privilegien. Wir haben schnell gemerkt, dass der gemeinsame Austausch zu aktuellen Fragen uns bekräftigt, uns herausfordert und auch neue Fragen aufwirft – so ist dieser Podcast entstanden. In Weißabgleich wollen wir so sprechen, wie wir es für richtig halten – über politische Entwicklungen, mediale Ereignisse, gesellschaftliche Ungleichheiten. Wir wollen uns gegenseitig nachdenklich machen, miteinander lachen und unsere Hörer_innen dazu anregen, einen Perspektivwechsel zu wagen – und sich vielleicht auch einmal zu fragen: Wie weiß bin ich eigentlich?