Teil 2: Die Veröffentlichung

Im Herbst 2015 ist sich Thomas Borgwerth sicher: Wirecard weist in seiner Bilanz Cash und Forderungen auf, die es beim angegebenen Geschäftsmodell in den genannten Größenordnungen gar nicht geben dürfte. Die Höhe der fragwürdigen Forderungen: Knapp 300 Mio. Euro. Aber niemand hört ihm zu - bis auf einen freien Journalisten, Heinz-Roger Dohms. Mehrmonatige Recherchen führen schließlich zu einem Warnbrief an die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung und einem großen Artikel im Manager Magazin online - der jedoch verpufft. Wie konnte sich Wirecard so immunisieren gegen jedwede Kritik - und den Kurs zwischen 2016 und 2018 verachtfachen?

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Zwei Milliarden fehlendes Cash, 24 Milliarden Euro vernichteter Börsenwert, tausende Mitarbeiter ohne Job, ein Dax-Konzern, der in die Pleite rutscht: Der Fall Wirecard ist ein Jahrhundertschwindel - aber der Absturz kam nicht für alle überraschend. Seit Jahren liegen eindeutige Hinweise vor, dass mit den Bilanzen bei Wirecard etwas nicht stimmt. Entschlüsselt und dokumentiert hat dies unter anderem der Bilanzexperte Thomas Borgwerth. In einer dreiteiligen Serie erzählt Finanz-Szene.de die Geschichte des Aufstieg und Falls von und schildert im Talk-Format den Kampf Borgwerths darum, gehört zu werden - und am Ende doch von Prüfern, Aufsehern, Investoren und Analysten ignoriert zu werden.