14.5.3 Das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11–32)

Dutzende Predigten über das Gleichnis haben wir schon gehört, was kann man da noch Neues lernen über die Geschichte vom verlorenen Sohn? Über die Geschichte vom suchenden Vater und dem anderen, dem zurückgebliebenen Sohn? Sehr viel, wenn man Siegfried Zimmer zuhört. Er dreht und wendet diese allzu bekannte Geschichte und schüttelt immer wieder neue Aha-Erlebnisse heraus: Für wen wird diese Geschichte erzählt? Warum ist sie unvollständig ohne den älteren Sohn, der beim Vater bleibt? Wollen wir Stubenhocker oder Abenteurer? Wir lernen, dass der jüngere Sohn nicht aus Liebe zurückkam, was seine wirkliche Sünde war und warum es so wichtig ist, Jesu Gleichnisse durch die Ohren seiner Gegner zu hören.

Om Podcasten

Der Worthaus e. V. wurde 2010 mit dem Ziel gegründet, den aktuellen Diskussionstand der christlichen Hochschultheologie einem breiten Publikum verständlich und in Form von Video- und Audiovorträgen im Internet kostenfrei zugänglich zu machen. Worthaus will allen, die sich für den christlichen Glauben interessieren, ein spannendes, informatives und inspirierendes Angebot auf hohem inhaltlichem Niveau machen. Dabei legt Worthaus wert auf theologische Substanz, Verständlichkeit und gesellschaftliche Relevanz. Ausgangspunkte für das Bildungsangebot von Worthaus sind diese Überzeugungen: 1. Denken und Glauben schließen sich nicht aus, sondern befruchten sich, sie bedingen sich. Dementsprechend gibt es bei Worthaus auch keine Denk- und Sprechverbote. Und auch keine Tabus. 2. »Wer die Bibel wörtlich nimmt, nimmt sie nicht ernst.« – Jedes ungeschichtliche Bibelverständnis führt in eine Sackgasse, entscheidend und weiterführend sind die Fragen nach dem Verständnis der biblischen Schriften: Aus der Enge in die Weite, aus der Oberflächlichkeit in die Tiefe! 3. Für jede Generation muss der christliche Glaube neu »übersetzt« und erklärt werden. Denn christlicher Glaube ist einem speziellen, für den Menschen der Moderne fremden kulturellen Kontext entstanden, dem Kontext der antiken Lebenswelt. Das Wissen um die damaligen Lebensumstände, das Verstehen der kulturellen und sozialen Voraussetzungen, die vor dreitausend Jahren in Israel und im gesamten Orient bestanden, sind entscheidend, um die Botschaft der biblischen Autoren zu begreifen. 4. Der christliche Glaube ist nicht etwas statisches, sondern etwas dynamisches. Auch wenn der christliche Glaube einen Ewigkeitsanspruch in sich trägt, muss er sich entwickeln. Es ist notwendig, dass er auf gesellschaftliche Veränderungen reagiert. Macht er dies nicht, wird er seltsam, skurril, einfältig, letztlich irrelevant. 5. Der Blick über den Tellerrand hinaus ist ein bereichernder Blick. Christlicher Glaube profitiert von der Beschäftigung mit Sozial- und Naturwissenschaften, Dialog mit anderen Religionen, aber auch mit der Kunst. Es lohnt sich fachübergreifend zu denken beziehungsweise das interdisziplinäre Gespräch zu suchen. Auf dieser Basis versucht Worthaus einen unverstellteren Blick auf die biblischen Texte, die christlichen Traditionen und nicht zuletzt auf den Mann zu gewinnen, an dessen Geburt sich nicht nur die Zeitrechnung der westlichen Welt orientiert. Worthaus will den christlichen Glauben in seiner unglaublichen Fülle, Dichte und Relevanz für die Herausforderungen und Entscheidungen des heutigen Lebens wieder entdecken: Was sind die zentralen Themen von dem Mann aus Nazareth? Welche Relevanz hat sein Leben, seine Botschaft und auch seine Person für die heutigen Lebensfragen?