Z00168 Der Mut zum Loslassen (Sommersesshin 6-7-2022)

Im Kattoshu, Fall 263, wird berichtet, dass Meister Kanzan einen Mönch kritisiert, der nach einer Antwort auf die große Frage von Leben und Tod verlangt. Kanzan Egen bietet ihm aber keine Lösung, sondern verweist ihn auf sich selber. Der Krieger des Herzens wurzelt in der Erfahrung der Grenzenlosigkeit. Die Frage für uns ist, ob wir uns mehr in der Grenzenlosigkeit zuhause fühlen, oder ob wir eher Mißtrauen nähren. Wenn - grundsätzlich nützliche Zuschreibungen, was gehört zu mir und was nicht - ein vorherrschendes Konzept werden, dann kann diese Haltung zu einem Gefängnis werden. Und dann kann eine aufrüttelnde Reaktion, wie die von Meister Kanzan gegenüber dem Mönch, für uns eine Hilfe werden, um ins Erfahren zu kommen. Wenn wir uns für unsere eigenen Motivatinen öffnen und auch für diejenigen unseres Gegenüber, dann können wir einen neuen Zugang zu unserer Lebendigkeit bekommen, auch in den Momenten des Scheiterns. Dieser Prozess des Sich-Öffnens und des Loslassen, ein Prozess des Erwachsen werden, ist aber auch oft mit Furcht und Zittern verbunden und braucht viel Mut von uns, um bewusst erlebt zu werden. Um für junge Erwachsene den Aufenthalt im ToGenJi zu ermöglichen, bitten wir um eine Spende. Sie finden die Kontodaten/Paypal auf unserer Website http://choka-sangha.de/kontakt/spenden/ Herzlichen Dank

Om Podcasten

In täglichen Lehrvorträgen, so genannten Teishōs, befaßt sich Rei Ho Christoph Hatlapa Roshi der Choka Sangha in Steyerberg mit den Inhalten des Zen. Von einem bloßen Vortrag unterscheidet sich das Teishō durch das "Zeigen des Dharma" - der unverstellten Wirklichkeit, wie sie ist. Der Vortrag wird frei und spontan gehalten. Er ist oft kraftvoll oder lustig, dramatisch oder anfeuernd und vertieft auf diese Weise sowohl intellektuell als auch spirituell die Erkenntnis der Übenden.